Montag, 10. September 2007

Muse

Ein Leben als Inspiration für das Große,
stets Atmen für And're, posieren für sie.
Ich kann nichts, doch sieht er bei mir dort im Schoße
den Quell seiner Größe - ich sehe ihn nie.

Ich läch'le zu allem - er findet gefallen,
doch liegt's nicht am Lächeln, liegt nicht mal am Tun.
Und doch - nur von mir scheinen Töne zu schallen,
die einzig für ihn auf Akkorden beruh'n.

Ich schweife im Fernen bei ihm in der Nähe,
er nähert sich seiner entfernten Passion.
Und wenn ich die Körner des Könnens so sähe,
indem ich nur schweife, genügt das längst schon.

Auf einmal beginnt ihm ein Feuer zu sengen,
egal, welche Kühle ich vorher entsandt.
Erhitzt brennt er Kunstwerke in rauen Menge
auf Leinwand, mit triumphal lodernder Hand.

Dann tat ich, wofür ich ihm lange schon diene
und weiß auch nach Jahren noch lange nicht, was.
Bewirke zwar etwas, doch bin ihm nur Schiene
und mache nichts, bin weder trocken, noch nass.

Nur warum verehrt mich das große Genie?
Verlieben sich Mannequins auch in den Spiegel?
Ich traue mich nicht, eine Philosophie
zu erschaffen, befürchte, das wär' mir ein Siegel.

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