Stumm ermessen wir des And'ren Wesen,
stumm verharrt sein scheuer Blick auf meinem,
fast, als würden wir einander lesen,
ist mein Geist im Dialog mit seinem.
Wache Augen, die der Mensch für sich
beansprucht, hat mein gegenüber auch
und richtet sie erkennend nur auf mich
und macht von seiner Wachsamkeit gebrauch.
Hinter dieser braunen Tiefe lauert
zwar ein tierisch', dennoch reger Sinn,
umso reger, da er duldend kauert,
untermauert, dass durchschaut ich bin.
Schließlich dreht es seinen Kopf beiseite,
denn das Buch ist schließlich ausgelesen,
und nur Wald bleibt, wenn ich weiterschreite
und nur Wald bleibt, wo es g'rad gewesen.
Samstag, 14. April 2007
Freitag, 13. April 2007
Der Heuchler
Achtung, ein Langes. Auch noch im leserunfreundlichen Block abgefasst, doch lässt sich das eben nicht verhindern, wenn es denn nun mal Sinn macht.
Es ist inspirierend, sich zu ärgern, noch inspirierender, sich zu sorgen, letztendlich unendlich befreiend, sich dichtend loszusagen vom Idiotischen.
Ganz frenetisch wird er, seine Wangen
leuchten und mit Leidenschaft verspricht
er allen dort im Raum, die ihm befangen
doch gerne zuhör'n, dass er diese Sicht
mit jeder Faser seines wohlgeformten
und so eloquenten Hirns erkennt,
es vertritt, es lebt, es ist als normten
seine Sinne alle Welt behänd
einzig und allein nach dieser Wahrheit,
dieser Konsequenz der Ratio,
wie auch jeder and're Teil der Klarheit,
die ihn stets befällt, wie lichterloh
entzündetes und viel zu lang verkanntes
logisch relevantes Kopfesgut,
Kultur des stolzen Wissens, doch er kannt' es
und erkannt es, dankt es seinem Mut
mit dessen Hilfe er sich fragend wagte,
nicht verzagte, sondern weitaus weiter
seinem Ich des Denkens tapfer sagte,
wie gescheit er, ferner hinten breiter,
schließlich, lernend, heiter wird, der Weg,
wie er größer sich entwickelt, endlich
über Wissenswasser wohl als Steg
funktioniert und niemals wieder schändlich
seinen Weg zurück in diese Öde
halben Wissens rostbefleckter Geister
führen wird, im Gegenteil, der schnöde
Mammon seines Hirns ist nun sein Meister.
Wie er dies palavernd zelebriert,
meint man gleich zu wissen: Dieser Mann
wird ein Großer, dieser Mann logiert
in der höchsten Klasse, was er kann
entbehrt doch dem Niveau auch der Gelehrten,
wie viel höher ist wohl nur sein Sinn?
Alle richten sich nach seinen Werten,
gehen erst Experten zu ihm hin.
Und ich? Ich sitze alleine und trinke
den Wein, den ich wählte, bevor ich dort saß.
Ich lausche verwegen ein wenig und sinke
ein bisschen gedanklich in's wägende Maß
und merke, dass alles, was dieser dort sagt
genau so gut anders rum hätte erklingen
gekonnt, doch da niemand genauer ihn fragt,
befriedigt sein allzu gekonntes umsingen
und Trällern von Floskeln, die, weil ideell
und gewöhnungsbedürftig nach Revolution
duften, doch später vergisst er sie schnell,
seine Seele vergessen, das hat er ja schon.
Es ist inspirierend, sich zu ärgern, noch inspirierender, sich zu sorgen, letztendlich unendlich befreiend, sich dichtend loszusagen vom Idiotischen.
Ganz frenetisch wird er, seine Wangen
leuchten und mit Leidenschaft verspricht
er allen dort im Raum, die ihm befangen
doch gerne zuhör'n, dass er diese Sicht
mit jeder Faser seines wohlgeformten
und so eloquenten Hirns erkennt,
es vertritt, es lebt, es ist als normten
seine Sinne alle Welt behänd
einzig und allein nach dieser Wahrheit,
dieser Konsequenz der Ratio,
wie auch jeder and're Teil der Klarheit,
die ihn stets befällt, wie lichterloh
entzündetes und viel zu lang verkanntes
logisch relevantes Kopfesgut,
Kultur des stolzen Wissens, doch er kannt' es
und erkannt es, dankt es seinem Mut
mit dessen Hilfe er sich fragend wagte,
nicht verzagte, sondern weitaus weiter
seinem Ich des Denkens tapfer sagte,
wie gescheit er, ferner hinten breiter,
schließlich, lernend, heiter wird, der Weg,
wie er größer sich entwickelt, endlich
über Wissenswasser wohl als Steg
funktioniert und niemals wieder schändlich
seinen Weg zurück in diese Öde
halben Wissens rostbefleckter Geister
führen wird, im Gegenteil, der schnöde
Mammon seines Hirns ist nun sein Meister.
Wie er dies palavernd zelebriert,
meint man gleich zu wissen: Dieser Mann
wird ein Großer, dieser Mann logiert
in der höchsten Klasse, was er kann
entbehrt doch dem Niveau auch der Gelehrten,
wie viel höher ist wohl nur sein Sinn?
Alle richten sich nach seinen Werten,
gehen erst Experten zu ihm hin.
Und ich? Ich sitze alleine und trinke
den Wein, den ich wählte, bevor ich dort saß.
Ich lausche verwegen ein wenig und sinke
ein bisschen gedanklich in's wägende Maß
und merke, dass alles, was dieser dort sagt
genau so gut anders rum hätte erklingen
gekonnt, doch da niemand genauer ihn fragt,
befriedigt sein allzu gekonntes umsingen
und Trällern von Floskeln, die, weil ideell
und gewöhnungsbedürftig nach Revolution
duften, doch später vergisst er sie schnell,
seine Seele vergessen, das hat er ja schon.
Donnerstag, 12. April 2007
Besonders
Ein rotes Sandkorn unter tausend Gelben,
gleich in Art und Eigenschaft, jedoch
in and'rer Farbe fällt es auf und noch
ist es nicht als Gleiches unter Selben.
Es schimmert herrlich, ein Rubin der Sonne
wie ein edles Teilchen, schön und rar,
nur hilft all die Schönheit nicht, denn gar
zu einsam ist es, schön – doch ohne Wonne.
Dort im Wind verweht sich g'rad ein Blatt,
treibt umher als Frühlings bunter Schatten,
jedermann erkennt die Form, die's hat,
wie auch Formen, die schon Blätter hatten.
Jedermann erkennt auch: Dies ist nicht
wie andere, nicht typisch konstruiert.
Herrlich elegant erkennt man nicht,
wie es trotz der Eleganz erfriert.
Dann im Zoo, man sieht wohl tausend Tiere,
eines dort ist nicht wie Löwen, Stiere
oder Elefanten, es ist fast
wie ein Tier, das nirgendwo recht passt.
Lustig sieht es aus, gar keine Frage,
jedermann begehrt es dieser Tage,
nur es selbst, missachtet von den Zoo-
bewohnern, wird dabei nicht richtig froh.
Alles ist besonders, ist speziell,
umso besser, je verrückter's ist,
weil man doch ansonsten vielleicht schnell
vergisst, wie einzigartig diese Erde,
nur, wenn Du gar zu besonders bist,
wird es Fluch – vereinsamt in der Herde.
gleich in Art und Eigenschaft, jedoch
in and'rer Farbe fällt es auf und noch
ist es nicht als Gleiches unter Selben.
Es schimmert herrlich, ein Rubin der Sonne
wie ein edles Teilchen, schön und rar,
nur hilft all die Schönheit nicht, denn gar
zu einsam ist es, schön – doch ohne Wonne.
Dort im Wind verweht sich g'rad ein Blatt,
treibt umher als Frühlings bunter Schatten,
jedermann erkennt die Form, die's hat,
wie auch Formen, die schon Blätter hatten.
Jedermann erkennt auch: Dies ist nicht
wie andere, nicht typisch konstruiert.
Herrlich elegant erkennt man nicht,
wie es trotz der Eleganz erfriert.
Dann im Zoo, man sieht wohl tausend Tiere,
eines dort ist nicht wie Löwen, Stiere
oder Elefanten, es ist fast
wie ein Tier, das nirgendwo recht passt.
Lustig sieht es aus, gar keine Frage,
jedermann begehrt es dieser Tage,
nur es selbst, missachtet von den Zoo-
bewohnern, wird dabei nicht richtig froh.
Alles ist besonders, ist speziell,
umso besser, je verrückter's ist,
weil man doch ansonsten vielleicht schnell
vergisst, wie einzigartig diese Erde,
nur, wenn Du gar zu besonders bist,
wird es Fluch – vereinsamt in der Herde.
Mittwoch, 11. April 2007
Limerick III
Man war g'rad noch Bierchen besorgen
und längst schon zum Tiere geworden,
man grunzte und lachte
und schnaufte und dachte
noch nicht an die Folgen am Morgen.
und längst schon zum Tiere geworden,
man grunzte und lachte
und schnaufte und dachte
noch nicht an die Folgen am Morgen.
Der Vorhang schnürt sich zu (Teil 2)
Oh, der Nebel senkt sich gar zu tief,
wie ein Kreisel dreht er sich hinunter,
wie ein Strudel, der zu wirr verlief,
dreht sich alles, alles wird noch bunter,
alle Farben werden froh geeint,
vermischen sich und ihnen folgt der Klang,
der konfus als Welle zu mir drang,
während alle Welt dies Dreh'n beweint.
Wohin schau'n? Oh, wohin sich noch richten?
Alles unklar, alles hohl, mitnichten
weiß man, wo man denn gerade steht,
wenn die Zeit im Sog des Seins vergeht,
Und wenn einen alle Sinne strafen,
alle Übelkeiten sich dort trafen,
lässt die Gnade einen endlich schlafen.
wie ein Kreisel dreht er sich hinunter,
wie ein Strudel, der zu wirr verlief,
dreht sich alles, alles wird noch bunter,
alle Farben werden froh geeint,
vermischen sich und ihnen folgt der Klang,
der konfus als Welle zu mir drang,
während alle Welt dies Dreh'n beweint.
Wohin schau'n? Oh, wohin sich noch richten?
Alles unklar, alles hohl, mitnichten
weiß man, wo man denn gerade steht,
wenn die Zeit im Sog des Seins vergeht,
Und wenn einen alle Sinne strafen,
alle Übelkeiten sich dort trafen,
lässt die Gnade einen endlich schlafen.
Dienstag, 10. April 2007
Durch einen Vorhang (Teil 1)
Dichter Nebel senkt sich auf den Grund,
demaskiert die Klarheit dieser Tage,
doch, oh Erdenbild, erhör die Klage,
warum, nur vertilglt der Himmelsschlund
alle meine Hoffnung, und ersetzt
den Schein des Seins, wie er sich offenbart,
wie er sich noch mit der Wahrheit paart,
somit die Erkenntnis auf sich hetzt.
Letztlich, doch, verschwimmt in diesem Nebel
alles, was so strahlend g'rad noch war,
manches wird auch schöner, dieser Knebel
der Erkennens meint es gut mit mir,
wie ein Kalb, das Zwillinge gebahr,
bin ich, wenn ich trunken zelebrier'.
demaskiert die Klarheit dieser Tage,
doch, oh Erdenbild, erhör die Klage,
warum, nur vertilglt der Himmelsschlund
alle meine Hoffnung, und ersetzt
den Schein des Seins, wie er sich offenbart,
wie er sich noch mit der Wahrheit paart,
somit die Erkenntnis auf sich hetzt.
Letztlich, doch, verschwimmt in diesem Nebel
alles, was so strahlend g'rad noch war,
manches wird auch schöner, dieser Knebel
der Erkennens meint es gut mit mir,
wie ein Kalb, das Zwillinge gebahr,
bin ich, wenn ich trunken zelebrier'.
Montag, 9. April 2007
4:17
So friedvoll ist sie sonst nie,
in Zwielicht wird sie eingetaucht
und nannte sich fast Symphonie;
die Welt so frisch, so unverbraucht.
Der Mond wendet sich schon zum Geh'n,
er schwebt dem Rand der Nacht entgegen
und wirre Lichter verseh'n
die Welt, sie tanzen ihretwegen.
Dort drüben, da geht noch ein Mann,
die Nacht hat ihn heraus gespie'n
und führt ihn vergnügt nun im Bann,
die Welt erscheint ihm neugedie'n.
Und dies sind besondere Stunden,
voll Frieden schleichen sie dahin
und drehen im Zeitstrudel Runden,
die Welt in mir, wie ich hier bin.
in Zwielicht wird sie eingetaucht
und nannte sich fast Symphonie;
die Welt so frisch, so unverbraucht.
Der Mond wendet sich schon zum Geh'n,
er schwebt dem Rand der Nacht entgegen
und wirre Lichter verseh'n
die Welt, sie tanzen ihretwegen.
Dort drüben, da geht noch ein Mann,
die Nacht hat ihn heraus gespie'n
und führt ihn vergnügt nun im Bann,
die Welt erscheint ihm neugedie'n.
Und dies sind besondere Stunden,
voll Frieden schleichen sie dahin
und drehen im Zeitstrudel Runden,
die Welt in mir, wie ich hier bin.
Sonntag, 8. April 2007
Neues Label: Rätselgedicht
Auf Anregung eines guten Freundes, werde ich das Streben nach Formvollendung der jüngsten Zeit nicht aufgeben, aber um ein weiteres reizvolles Ziel erweitern: Versteckte Botschaften.
Die Gedichte mit dem Label Rätselgedicht enthalten getarnte Antagonien, Hinweise, die entscheidend für die Bedeutung und Interpretation des ganzen Werks sein werden...ich möchte nicht mehr verraten, denn ich würde zeitgleich gerne einen kleinen Wettbewerb mit jedem solchen Gedicht veranstalten: Ich bin gespannt, wer zuerst (am besten als Kommentar zum jeweiligen Gedicht) eine solche Botschaft findet. Dementsprechend möchte ich euch hiermit gerne einladen, nach dem Versteckten zu suchen...damit das Ganze nicht ohne zusätzlichen Reiz bleibt, darf der Erste, der etwas findet, entweder ein Thema oder die Überschrift für eines der kommenden Gedichte festlegen - ich werde nach dieser Vorgabe dichten und gelobe, mein Bestes zu geben.
In diesem Sinne: Frohes Suchen! (Passend zu Ostern)
Die Gedichte mit dem Label Rätselgedicht enthalten getarnte Antagonien, Hinweise, die entscheidend für die Bedeutung und Interpretation des ganzen Werks sein werden...ich möchte nicht mehr verraten, denn ich würde zeitgleich gerne einen kleinen Wettbewerb mit jedem solchen Gedicht veranstalten: Ich bin gespannt, wer zuerst (am besten als Kommentar zum jeweiligen Gedicht) eine solche Botschaft findet. Dementsprechend möchte ich euch hiermit gerne einladen, nach dem Versteckten zu suchen...damit das Ganze nicht ohne zusätzlichen Reiz bleibt, darf der Erste, der etwas findet, entweder ein Thema oder die Überschrift für eines der kommenden Gedichte festlegen - ich werde nach dieser Vorgabe dichten und gelobe, mein Bestes zu geben.
In diesem Sinne: Frohes Suchen! (Passend zu Ostern)
Identität
Wer vermag mir heut' die Freud' zu nehmen,
bin ob meines Spiegelbildes ganz
ich selbst und seh' dies nicht als Penetranz -
eigentlich als eins der liebsten Themen.
Und wem es nicht ganz ebenso ergeht,
wer d'ran scheitert, tut mir leid, und sag,
bist Du nicht ebenfroh an Nacht und Tag?
Du Kind der Sonne, die hoch oben steht?
Kennt man dieses Glück des um-sich-Wissens,
man möcht' es nicht mehr missen müssen, nie
sich fragen, wer im Spiegel das heut' ist,
denn alles kennen geht, guten Gewissens,
überhaupt nur, wenn man Elegie
selbst an sich erfindet, - Du sie bist.
bin ob meines Spiegelbildes ganz
ich selbst und seh' dies nicht als Penetranz -
eigentlich als eins der liebsten Themen.
Und wem es nicht ganz ebenso ergeht,
wer d'ran scheitert, tut mir leid, und sag,
bist Du nicht ebenfroh an Nacht und Tag?
Du Kind der Sonne, die hoch oben steht?
Kennt man dieses Glück des um-sich-Wissens,
man möcht' es nicht mehr missen müssen, nie
sich fragen, wer im Spiegel das heut' ist,
denn alles kennen geht, guten Gewissens,
überhaupt nur, wenn man Elegie
selbst an sich erfindet, - Du sie bist.