Blind vertrau' ich jenem edlen Geist,
der mir Zeilen voller Wonne reicht,
deren Abbild aller Wahrheit gleicht,
meine Wahrheit, die mich schreiben heißt.
Still summieren Staben meines Buches
die Geschichte meiner Sinnessphäre,
die unendlich ärmer schließlich wäre,
gäb' es nicht Gedichte ihres Fluches,
ihres Segens, ihres Reichtums schlicht.
Eingeflüstert werden schönste Bilder,
feinste Wörter, härter mal, mal milder,
wortneuschöpfend scheue ich mich nicht,
alles, was empfunden, zu verdichten,
hoffend, dass es dicht und edel werde,
umso edler Lob, umso Beschwerde,
schließlich eifert nur, die Welt zu richten,
wer ihr Diener Zeit des Lebens ist,
Opfer bringt, ihr Kernstück zu entlarven,
mal mit Trommeln, mal mit Geigen, Harfen,
mal als Misanthrop, als Humanist,
mal als dies, als das, als allerlei,
Vielfalt erst bedingt die beiden Sachen:
Erstens, dichtend alles bildlich machen,
zweitens leben – voller Glück und frei.
Samstag, 28. April 2007
Freitag, 27. April 2007
Ewiger Lebensmonolog (Einzelkind)
Alle Wörter fließen stolz aus Dir
und scheinen nur dazu bestimmt zu sein,
in Deine Ohren eben wieder rein-
zukommen. Wozu sitze ich noch hier?
Du vollendest stilvoll schöne Sätze
und beschreibst, was Du doch eh schon weißt,
wozu Du sie mich also hören heißt,
wird mir nicht ganz klar, jedoch ich schätze:
Dein Problem und Dein Konflikt sind nicht
der Inhalt Deiner Sätze, die gemeinsam
wir entlarven könnten, gleich einem Gesicht,
des' Maske abgenommen ward' und sagt.
In Wahrheit fühlst Du Dich so ewig einsam,
dass stets nach Spiegeln jeder Trieb Dich fragt.
und scheinen nur dazu bestimmt zu sein,
in Deine Ohren eben wieder rein-
zukommen. Wozu sitze ich noch hier?
Du vollendest stilvoll schöne Sätze
und beschreibst, was Du doch eh schon weißt,
wozu Du sie mich also hören heißt,
wird mir nicht ganz klar, jedoch ich schätze:
Dein Problem und Dein Konflikt sind nicht
der Inhalt Deiner Sätze, die gemeinsam
wir entlarven könnten, gleich einem Gesicht,
des' Maske abgenommen ward' und sagt.
In Wahrheit fühlst Du Dich so ewig einsam,
dass stets nach Spiegeln jeder Trieb Dich fragt.
Donnerstag, 26. April 2007
Die Schönheit der Chance
In Ferne liegend wirkt sie unverbraucht,
ein starker Sog zieht meinen Sinn heran,
die Möglichkeit ist, was in Träumen taucht,
viel schöner wird es, weil man's haben kann.
Verlockend die Entbehrung, es zu kriegen
und zuckersüß ist der Optionen Duft,
sie scheint zu schweben, ich mit ihr zu fliegen
und unser Atem wird zu uns'rer Luft.
Nur: Könnt' ich sie nicht haben, frag ich, wie
empfände ich sie wohl, wie sah ich sie?
Ist Interesse ihrerseits denn nie
auch Grund für meine rege Phantasie?
Den Dingen liegen Möglichkeiten inne
und diese machen sie erst attraktiv.
In diesem etwas rationalen Sinne,
fürcht' ich, läuft im Herzen oft was schief.
ein starker Sog zieht meinen Sinn heran,
die Möglichkeit ist, was in Träumen taucht,
viel schöner wird es, weil man's haben kann.
Verlockend die Entbehrung, es zu kriegen
und zuckersüß ist der Optionen Duft,
sie scheint zu schweben, ich mit ihr zu fliegen
und unser Atem wird zu uns'rer Luft.
Nur: Könnt' ich sie nicht haben, frag ich, wie
empfände ich sie wohl, wie sah ich sie?
Ist Interesse ihrerseits denn nie
auch Grund für meine rege Phantasie?
Den Dingen liegen Möglichkeiten inne
und diese machen sie erst attraktiv.
In diesem etwas rationalen Sinne,
fürcht' ich, läuft im Herzen oft was schief.
Mittwoch, 25. April 2007
Der Maulwurf
Blind erfassen seine Augen kaum
ein Stück von diesem Reich, das ihm so fremd,
er lugt hervor, ein kleiner Kopf im Saum
der Erde, die er doch so gern' durchkämmt.
Hilflos reckt er seine kleine Nase
in die Luft und schnuppert, um zu sehen,
wo er sich befindet. Diese Phase
kann auch schon mal länger vor sich gehen.
Angestrengt verdreht er seinen Kopf
um Zentimeter, kneift die Augen fest
zusammen und man meint, der kleine Schopf
vermochte nichts, braucht' Hilfe in dem Nest.
Schließlich hält er mit dem Schnuppern ein,
regungslos verharrt er den Moment,
und verschwindet schließlich dann in sein
verstecktes Reich – ein Reich, das er auch kennt.
ein Stück von diesem Reich, das ihm so fremd,
er lugt hervor, ein kleiner Kopf im Saum
der Erde, die er doch so gern' durchkämmt.
Hilflos reckt er seine kleine Nase
in die Luft und schnuppert, um zu sehen,
wo er sich befindet. Diese Phase
kann auch schon mal länger vor sich gehen.
Angestrengt verdreht er seinen Kopf
um Zentimeter, kneift die Augen fest
zusammen und man meint, der kleine Schopf
vermochte nichts, braucht' Hilfe in dem Nest.
Schließlich hält er mit dem Schnuppern ein,
regungslos verharrt er den Moment,
und verschwindet schließlich dann in sein
verstecktes Reich – ein Reich, das er auch kennt.
Dienstag, 24. April 2007
Der Clown
Verzieh' Grimassen bis Unkenntlichkeit
und unkenntlich bin ich wohl fürwahr,
dennoch sieht ein jeder mich so klar,
wirke ich auch nicht gerad' gescheit,
schließlich ist, wer Gegenteile schafft,
ebenso ein weiser, wie das Pro,
und mit dem Kontrast die Leute froh
zu machen, gibt auch mir im Umkehrschluss dann Kraft.
Wenn' ich stolper' zeig' ich, dass ich laufen
kann viel besser und bewusster noch
als viele, die nicht stolpern können, doch
wird niemand dies recht ab mir kaufen.
Wenn ich mich für dumm verkaufe, zeigt
die Darstellung der Dummheit all mein Können,
mir die Klugheit, euch das Lachen gönnen,
ist, wozu ein wahrer Clown doch neigt.
Wenn ich dann mit Bällen hoch jongliere,
zeige ich ganz kurz, was ich vermag,
das Genie, es tritt kurz an den Tag,
alles staunt, ist überrascht, erst viere,
später fünf, dann sieben Bälle senken
sich in Hände, offenbaren schnell:
Dieses Wesen ist nicht dumm, ist hell,
kann zumindest etwas tüchtig lenken.
Mehr jedoch an Wahrheit kommt heut' nicht,
unbeachtet bleibt dies Spiegelbild,
das dem Menschen zeigt, wie ohne Schild,
ohne Maske er trägt sein Gesicht.
Später dann, wenn alle wieder Heim,
wird man sich erinnern: Lustig war's –
der Clown im Zirkus! Überseh'ne Farce,
Übergangen ward' des Menschen Keim.
und unkenntlich bin ich wohl fürwahr,
dennoch sieht ein jeder mich so klar,
wirke ich auch nicht gerad' gescheit,
schließlich ist, wer Gegenteile schafft,
ebenso ein weiser, wie das Pro,
und mit dem Kontrast die Leute froh
zu machen, gibt auch mir im Umkehrschluss dann Kraft.
Wenn' ich stolper' zeig' ich, dass ich laufen
kann viel besser und bewusster noch
als viele, die nicht stolpern können, doch
wird niemand dies recht ab mir kaufen.
Wenn ich mich für dumm verkaufe, zeigt
die Darstellung der Dummheit all mein Können,
mir die Klugheit, euch das Lachen gönnen,
ist, wozu ein wahrer Clown doch neigt.
Wenn ich dann mit Bällen hoch jongliere,
zeige ich ganz kurz, was ich vermag,
das Genie, es tritt kurz an den Tag,
alles staunt, ist überrascht, erst viere,
später fünf, dann sieben Bälle senken
sich in Hände, offenbaren schnell:
Dieses Wesen ist nicht dumm, ist hell,
kann zumindest etwas tüchtig lenken.
Mehr jedoch an Wahrheit kommt heut' nicht,
unbeachtet bleibt dies Spiegelbild,
das dem Menschen zeigt, wie ohne Schild,
ohne Maske er trägt sein Gesicht.
Später dann, wenn alle wieder Heim,
wird man sich erinnern: Lustig war's –
der Clown im Zirkus! Überseh'ne Farce,
Übergangen ward' des Menschen Keim.
Montag, 23. April 2007
Visionen
Verfluch' die dreisten Geister Deiner Zeit,
niemand geht den Weg des Seins für Dich,
niemand macht für Dich sich lächerlich,
niemand treibt es nur für Dich zu weit!
Oh, verfluch' doch alles, was Du siehst,
wenn Du schreitest, stolz wie Vogel Strauß,
merkst nicht: Du siehst gar nicht prächtig aus,
doch das ist egal, wenn Du Dich fliehst:
Tausend Impressionen, die Dich leiten,
tausend mal ein stolzer König, doch
tausend mal Armeen, die Dir schreiten,
tausend mal verfällst Du dieser Macht,
merkst, sie ist zu stark für Dich, nur noch
ist die Kontrolle schwer für was sie bracht'.
niemand geht den Weg des Seins für Dich,
niemand macht für Dich sich lächerlich,
niemand treibt es nur für Dich zu weit!
Oh, verfluch' doch alles, was Du siehst,
wenn Du schreitest, stolz wie Vogel Strauß,
merkst nicht: Du siehst gar nicht prächtig aus,
doch das ist egal, wenn Du Dich fliehst:
Tausend Impressionen, die Dich leiten,
tausend mal ein stolzer König, doch
tausend mal Armeen, die Dir schreiten,
tausend mal verfällst Du dieser Macht,
merkst, sie ist zu stark für Dich, nur noch
ist die Kontrolle schwer für was sie bracht'.
Sonntag, 22. April 2007
Fragwürdige Hymne
Achtung: Ein Rätselgedicht!
Ich bin gespannt auf den Erfolg bei dieser dritten Rätselgedichtaufgabe, die letzten beiden konnten bislang nur von zwei Personen gelöst werden...die Auflösung wird allerdings auch zeitnah erfolgen, damit ich eure natürliche Neugierde nicht überstrapaziere ;)
Wer sich doch noch mal an den beiden älteren Rätselgedichte versuchen möchte, ist dazu herzlich eingeladen, einfach hier klicken!
Viel Erfolg!
Du bist, das kann ich ohne Vorbehalt
behaupten, wirklich wunderschön.
Sagen, einfach fies, frigid und kalt,
ist etwas, dass ich hier mit Dir verpöhn'.
In aller Welten Himmel find' im Nu
ich wahrhaft nichts, was Dir wohl gleicht, und träume
ich Dinge, vielfach besser noch als Du,
so reiße ich sie aus wie kahle Bäume.
Ich denk, wenn ich Dich nur von weitem seh':
„Schönheit! Pracht!“ Nur sage ich den Satz:
„Verschwinde doch aus meine Leben, geh'!“
Jedem Spötter Deiner Schönheit Schatz!
Es ist schon nicht mehr richtig auszuhalten,
was Du mit mir anstellst, was Du machst,
Dein Geruch, Dein Antlitz und Dein Lachen,
ja, das Schönste ist, wenn Du mir lachst!
Vernimm die Zeilen, die ich Dir vermacht,
und spei dem Gegner stolz in das Gesicht:
„Du bist hässlich wie die tiefste Nacht!“
Auf dass sie wissen: Du allein bist Licht.
Ich bin gespannt auf den Erfolg bei dieser dritten Rätselgedichtaufgabe, die letzten beiden konnten bislang nur von zwei Personen gelöst werden...die Auflösung wird allerdings auch zeitnah erfolgen, damit ich eure natürliche Neugierde nicht überstrapaziere ;)
Wer sich doch noch mal an den beiden älteren Rätselgedichte versuchen möchte, ist dazu herzlich eingeladen, einfach hier klicken!
Viel Erfolg!
Du bist, das kann ich ohne Vorbehalt
behaupten, wirklich wunderschön.
Sagen, einfach fies, frigid und kalt,
ist etwas, dass ich hier mit Dir verpöhn'.
In aller Welten Himmel find' im Nu
ich wahrhaft nichts, was Dir wohl gleicht, und träume
ich Dinge, vielfach besser noch als Du,
so reiße ich sie aus wie kahle Bäume.
Ich denk, wenn ich Dich nur von weitem seh':
„Schönheit! Pracht!“ Nur sage ich den Satz:
„Verschwinde doch aus meine Leben, geh'!“
Jedem Spötter Deiner Schönheit Schatz!
Es ist schon nicht mehr richtig auszuhalten,
was Du mit mir anstellst, was Du machst,
Dein Geruch, Dein Antlitz und Dein Lachen,
ja, das Schönste ist, wenn Du mir lachst!
Vernimm die Zeilen, die ich Dir vermacht,
und spei dem Gegner stolz in das Gesicht:
„Du bist hässlich wie die tiefste Nacht!“
Auf dass sie wissen: Du allein bist Licht.