Welch entzückend komische Empfindung:
Während man den Körper fallen wähnt,
spürt man doch, obwohl man herzhaft gähnt,
jene Spannung, wohl als letzte Bindung
„Müde“ scheint mir nicht das rechte Wort,
„fertig“ bin ich auch noch lange nicht!
„Positiv erschöpft“ und doch erpicht,
alles zu bewegen, immerfort!
Lasst mich, der ich kaum noch richtig sehen,
kaum noch stehen kann, die Achse dieser
Welt sein, fällt kein Anspruch denn noch mieser,
als der meine, will ich ewig gehen!
Schließlich wird die Arbeit zur Mechanik,
alle Muskeln kontrahier'n von sich,
kontrollieren alles – und auch mich,
sind zwar mein, doch treiben mich zur Panik
und entspannen mich in gleichem Maße,
Widerspruch, die Farben werden eins,
kein Kontrast, kein – stopp! - ist dies Wort meins?
Warum stehe ich auf einer Straße?
Warum läuft nun alles aus dem Ruder?
Ich mit Riesenschritten nur zu Dir?
Gib mir Ruhe, diese fehlt mir hier,
deck mich zu mit Schlaf als feinen Puder...
Samstag, 2. Juni 2007
Freitag, 1. Juni 2007
Kind
Mit aufgeriss'nen großen Augen
fragt sie Dich nach dieser Welt,
scheint das Wissen aufzusaugen,
nichts, was ihre Neugier hält.
Ohne Grenzen scheint ihr Speicher,
wie begeistert kann man sein?
Wird an Wissen immer reicher,
dabei ist sie noch so klein...
Oh, welche Lebensfreude spricht
jedes Wort, mit dem sie fragt,
oh, welch Drang nach außen bricht,
wenn sie diese Wunder sagt.
Wunder eines Alltagslebens,
dass uns nicht besonders scheint,
niemals jedoch fragt vergebens,
wer in ihm ein Wunder meint.
fragt sie Dich nach dieser Welt,
scheint das Wissen aufzusaugen,
nichts, was ihre Neugier hält.
Ohne Grenzen scheint ihr Speicher,
wie begeistert kann man sein?
Wird an Wissen immer reicher,
dabei ist sie noch so klein...
Oh, welche Lebensfreude spricht
jedes Wort, mit dem sie fragt,
oh, welch Drang nach außen bricht,
wenn sie diese Wunder sagt.
Wunder eines Alltagslebens,
dass uns nicht besonders scheint,
niemals jedoch fragt vergebens,
wer in ihm ein Wunder meint.
Donnerstag, 31. Mai 2007
Der springende Punkt
Es mag zuweilen schon einmal geschehen,
dass, und ich sag's nicht ohne Ironie,
mir ein Satz durch Gigantomanie
und Wörter, die man so noch nicht gesehen,
eventuell – und auch die Hypotaxen
spielen hier nicht unbedeutend rein,
machen sie doch ständig ihre Faxen,
lassen nicht den Sinn mal einfach sein –
ja, vielleicht ein wenig aus dem Ruder,
wie man ja ganz gerne mal so sagt,
überhaupt fühl' ich mich ja als Bruder
jener Mundart, die schon recht betagt,
läuft, wobei nicht unerheblich ist,
dass ich mich auch gerne mal zum Teil
abzulenken weiß, so wie ein Christ,
der zwar gerne beten würde, weil
er dies als Christ halt machen muss, wobei
ich mich gerade frage, ob das Heil
der Seele, also dass die Seele frei
ist, nur durch beten, also ohne nicht,
möglich ist, das fänd' ich nicht gerecht,
weil jeder Mensch, der fromm und für das Licht
zu leben weiß, nicht automatisch schlecht,
na jedenfalls geschieht es so bisweilen,
dass mein Satzkonstrukt ein wenig groß
wird, doch nun will ich mich mal beeilen,
dieses zu beenden – ich muss los!
dass, und ich sag's nicht ohne Ironie,
mir ein Satz durch Gigantomanie
und Wörter, die man so noch nicht gesehen,
eventuell – und auch die Hypotaxen
spielen hier nicht unbedeutend rein,
machen sie doch ständig ihre Faxen,
lassen nicht den Sinn mal einfach sein –
ja, vielleicht ein wenig aus dem Ruder,
wie man ja ganz gerne mal so sagt,
überhaupt fühl' ich mich ja als Bruder
jener Mundart, die schon recht betagt,
läuft, wobei nicht unerheblich ist,
dass ich mich auch gerne mal zum Teil
abzulenken weiß, so wie ein Christ,
der zwar gerne beten würde, weil
er dies als Christ halt machen muss, wobei
ich mich gerade frage, ob das Heil
der Seele, also dass die Seele frei
ist, nur durch beten, also ohne nicht,
möglich ist, das fänd' ich nicht gerecht,
weil jeder Mensch, der fromm und für das Licht
zu leben weiß, nicht automatisch schlecht,
na jedenfalls geschieht es so bisweilen,
dass mein Satzkonstrukt ein wenig groß
wird, doch nun will ich mich mal beeilen,
dieses zu beenden – ich muss los!
Mittwoch, 30. Mai 2007
Verloren?
Einsame Schönheit, ein Blutfleck im Stein,
grünliche Adern verzieren das Grau.
Staubige Luft und ein Tropfen von Tau –
welch ein Geschwisterpaar, ewiglich rein.
Vorsichtig zupft jede Böe am Blatt,
zögernd bewegt sich die Blüte und zeigt
all ihre Schönheit, sie öffnet sich, neigt
ihren gezeichneten Kopf in die Stadt.
Fernab des Kosmos, in dem sie bekannt,
scheinen die Dornen mehr Kunstwerk denn Wehr.
Mitleid statt Furcht und Respekt, oh, wie schwer:
Statusverlust, wenn das Herrschen bekannt.
Jemand verlor seine Rosen heut' Nacht,
jemand entledigte ihrer sich heut',
vielleicht hat jemand die Botschaft gescheut,
die jene Rose stolz mit sich gebracht.
grünliche Adern verzieren das Grau.
Staubige Luft und ein Tropfen von Tau –
welch ein Geschwisterpaar, ewiglich rein.
Vorsichtig zupft jede Böe am Blatt,
zögernd bewegt sich die Blüte und zeigt
all ihre Schönheit, sie öffnet sich, neigt
ihren gezeichneten Kopf in die Stadt.
Fernab des Kosmos, in dem sie bekannt,
scheinen die Dornen mehr Kunstwerk denn Wehr.
Mitleid statt Furcht und Respekt, oh, wie schwer:
Statusverlust, wenn das Herrschen bekannt.
Jemand verlor seine Rosen heut' Nacht,
jemand entledigte ihrer sich heut',
vielleicht hat jemand die Botschaft gescheut,
die jene Rose stolz mit sich gebracht.
Dienstag, 29. Mai 2007
Der Frosch und das Element
Ach, wie ungelenk ist er an Land,
watschelt halb und hüpft in gleichem Maße,
kann sich nie entscheiden – weder Hand
noch Fuß beherrschen diese Erdenstraße.
Jeder kleine Haufen Erde ist
für ihn ein Hindernis immenser Größe.
Tollpatsch ist er, wenn man's recht bemisst –
kaum ein and'res Tier gibt so viel Blöße.
Und ein Hüpfer – wieder auf den Bauch,
wieder kurz verschnaufen, wieder fragen
wie man wohl den nächsten Meter auch
noch schaffen soll mit solcherlei Betragen.
Staklig sieht er aus, zu lange Glieder
ragen rechts und links vom Körper fort.
Und die Augen glotzen immer wieder
ganz verdutzt auf diesen fremden Ort.
Schließlich ist es noch ein letzter Meter,
sandig ist der Weg – und somit schwer.
Und schon eine knappe Stunde später
wird der Frosch im Wasser wieder Herr
der Kräfte, die ihn edel gleiten lassen,
windet sich im Strudel so grazil,
als könnte er sein feuchtes Glück kaum fassen,
und vielleicht begreift er, wie fragil
alles Schöne, alles Echte ist,
und begreift, wohin er denn gehört,
und man hofft, dass niemals er vergisst,
wenn er sich in diesem Zustand schwört,
ewig fort dem Nassen treu zu bleiben,
folgend seinem Seelenelement,
folgend seinen Trieben, die ihn treiben,
in ein Universum, das er kennt.
watschelt halb und hüpft in gleichem Maße,
kann sich nie entscheiden – weder Hand
noch Fuß beherrschen diese Erdenstraße.
Jeder kleine Haufen Erde ist
für ihn ein Hindernis immenser Größe.
Tollpatsch ist er, wenn man's recht bemisst –
kaum ein and'res Tier gibt so viel Blöße.
Und ein Hüpfer – wieder auf den Bauch,
wieder kurz verschnaufen, wieder fragen
wie man wohl den nächsten Meter auch
noch schaffen soll mit solcherlei Betragen.
Staklig sieht er aus, zu lange Glieder
ragen rechts und links vom Körper fort.
Und die Augen glotzen immer wieder
ganz verdutzt auf diesen fremden Ort.
Schließlich ist es noch ein letzter Meter,
sandig ist der Weg – und somit schwer.
Und schon eine knappe Stunde später
wird der Frosch im Wasser wieder Herr
der Kräfte, die ihn edel gleiten lassen,
windet sich im Strudel so grazil,
als könnte er sein feuchtes Glück kaum fassen,
und vielleicht begreift er, wie fragil
alles Schöne, alles Echte ist,
und begreift, wohin er denn gehört,
und man hofft, dass niemals er vergisst,
wenn er sich in diesem Zustand schwört,
ewig fort dem Nassen treu zu bleiben,
folgend seinem Seelenelement,
folgend seinen Trieben, die ihn treiben,
in ein Universum, das er kennt.
Montag, 28. Mai 2007
Rätsel I
Ein Rätselgedicht - ich bin gespannt, wer zuerst die Lösung als Kommentar schreibt :)
Man spricht bei ihm recht gern von „zucken“
und doch besitzt er keine Gestalt,
mit der er jemals springen, sich ducken
und lachen könnte und wird niemals alt!
Er ist Dir ein Gegner und ist Dir ein Lehrer,
und manchmal ist er Dir gar ein Gott.
Und jede Lektion wird noch immer schwerer,
und lässt Du ihn siegen, so spricht er Dir Spott.
Du kennst ihn im Schlechten und schaffst durch ihn
das Gute, das Höh're, dass bessere Sein
und steigerst Dich selbst und hast ihm verzieh'n
und siehst Dich auf Bildern von vorher ganz klein.
Und um den beschwerlichen Weg zu verneinen,
nennst Du ihn auch gern im Scherz:
Er macht Dich bald lachen und macht Dich bald weinen
und nennst Du den Namen, so ist dies schon Schmerz.
Man spricht bei ihm recht gern von „zucken“
und doch besitzt er keine Gestalt,
mit der er jemals springen, sich ducken
und lachen könnte und wird niemals alt!
Er ist Dir ein Gegner und ist Dir ein Lehrer,
und manchmal ist er Dir gar ein Gott.
Und jede Lektion wird noch immer schwerer,
und lässt Du ihn siegen, so spricht er Dir Spott.
Du kennst ihn im Schlechten und schaffst durch ihn
das Gute, das Höh're, dass bessere Sein
und steigerst Dich selbst und hast ihm verzieh'n
und siehst Dich auf Bildern von vorher ganz klein.
Und um den beschwerlichen Weg zu verneinen,
nennst Du ihn auch gern im Scherz:
Er macht Dich bald lachen und macht Dich bald weinen
und nennst Du den Namen, so ist dies schon Schmerz.
Sonntag, 27. Mai 2007
Mai
Es ist vielleicht kitschig, aber es kam mir so in den Sinn und es passt gerade und ich mag es. Und sowas muss auch mal sein, finde ich.
Mai, oh Mai, wann kommst Du herbei?
Und bringst uns die Blumen,
verfütterst die Krumen
an Vögel, die wieder beginnen zu singen,
Mai, oh Mai, wann machst Du mich frei?
Mai, oh Mai, nun kommst Du herbei!
Mit stürmischen Winden
und Sonne und Linden,
es schwinden die Schatten und wachsen die Farben.
Mai, oh Mai, die Erde wird frei!
Mai, oh Mai, wann gehst Du vorbei?
Und lässt uns hier Sitzen,
auf dass wir bald schwitzen,
der Sommer, den Du uns verkündet, beginnt.
Mai, oh Mai, wir waren so frei!
Mai, oh Mai, wann kommst Du herbei?
Und bringst uns die Blumen,
verfütterst die Krumen
an Vögel, die wieder beginnen zu singen,
Mai, oh Mai, wann machst Du mich frei?
Mai, oh Mai, nun kommst Du herbei!
Mit stürmischen Winden
und Sonne und Linden,
es schwinden die Schatten und wachsen die Farben.
Mai, oh Mai, die Erde wird frei!
Mai, oh Mai, wann gehst Du vorbei?
Und lässt uns hier Sitzen,
auf dass wir bald schwitzen,
der Sommer, den Du uns verkündet, beginnt.
Mai, oh Mai, wir waren so frei!