Donnerstag, 8. November 2007

Der einsamste König ist König der Herzen

Der einsamste König ist König der Herzen,
ein wenig ironisch die Menschen bemerkend,
wie groß ist der Reiz, es sich doch zu verscherzen,
doch wär‘ man nicht feige, die Masse so stärkend?

Er schüttelt die Hände gesichtsloser Männer
und streichelt die Bäuche der schwangeren Frauen,
die, schwanger von Hoffnung, sich schnell als Bekenner
benennen, doch zu atheistisch ergrauen.

Wer glaubt denn an Könige? Glaubt an Regime?
Wer folgt denn dem König, so gut er es meint?
Berührungen, sicher – doch niemals intime!
Der König hat oft schon aus Sehnsucht geweint…

Die ewige Frage in hämischem Bohren:
Was bringt Dir, das Gute für And’re zu schaffen?
Ein Kammergesang für die Welt ohne Ohren,
ein Kunstwerk, ästhetisch, das alle begaffen.

Er windet sich, tänzelt noch unsicher Schritte,
und kehrt dieser Unwelt den zierlichen Rücken.
Sekunden nur später erzittert die Bitte,
man möge gestatten, das Sein zu verzücken.

Der Widerspruch ärgert, er zwickt ihn, ihn neckend,
im Inneren treten Konflikte zutage,
die, ziegenvergleichbar die Füße ihm leckend,
erörtern die hässliche, ewige Frage.

Der König, er lässt es für heute bewenden,
er nimmt sich die Decke und legt sich in’s Bett
und traut sich, ein wenig der Zeit zu verschwenden,
die dafür nur gut ist – auch wenn er’s nicht hätt‘.

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