Donnerstag, 22. März 2007

Wolkenintimität

Oft sind es die kleinen Geschichten, die das große Leben ausmachen.



Ein Blick gen Himmel – skeptisch schaut
der Mann in diese Masse rein,
der er im Grunde schon vertraut,
oft nennt er diese Masse sein.

Nur heute war schon immerfort
die Himmelslaune nicht ganz klar:
Ein Windstoß hier, ein Schauer dort,
die Sicht von dicht bis wunderbar.

Nicht, dass es ihm so nicht gefällt!
Im Gegenteil: Er mag sehr gern,
wenn Abwechslung den Tag erhellt,
und die Tristesse liegt ihm fern,

Das ewig gleiche Nieselgrau
so mancher Tage ist sein Feind,
nein – er bevorzugt Wolkenschau
und glaubt, er weiß, was Himmel meint,

wenn er vereinte Wolken zeigt,
ob Regen- oder Schafs- macht nichts!
Strukturen ist er zugeneigt,
trotz Dämmer- oder Nebellichts.

Und heute ist ein solcher Tag,
der es an gar nichts mangeln lässt,
mit Stunden, die der Mann so mag,
weil ihn die Wolken mal durchnässt

und mal in Sonne stehen ließen,
und ihm von allem etwas geben.
Und wenn sie strahlen oder gießen:
Weiß er stets: Er ist am Leben!

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