Donnerstag, 5. April 2007

Anspruch

Der Wind verändert die Realität,
er schüttelt Blätter fort und ändert Dinge,
die ich eben noch so reich besinge,
doch ich komme mit der Hymne spät.

Viel zu spät erstrahlen Worte die
doch letzten Endes nur kopieren sollen,
was uns echt erscheint und was wir wollen –
bei aller Eloquenz gelingt das nie.

Und weiter formulier' ich tausend Sätze,
und versuche, alles zu verdichten,
bilde hier semantisch tausend Schichten,
dennoch: Nie gelang' ich an die Schätze,

welche diese Welt uns reich beschafft,
die sie als ihr Abbild uns geschenkt.
Wenn der Wind die Wahrheit weise lenkt,
gibt es keine Lücke, die dort klafft.

Sie zu kompensieren, schaff' ich Zeilen,
die der Wahrheit leider ewig fern,
doch als Abbild letztlich wahrhaft gern
gesehen sind, und bitte zu verweilen.

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