Sonntag, 13. Mai 2007

Romantik IV

Ein toter Schatten, der die Sehnsucht lindert,
ergießt sich, gleich der ungeheuren Macht
von der ich zehrte, jene letzte Nacht,
auf meinen Körper, den das Leben hindert

in höh'rer Existenz zu zelebrieren,
was nied're Kreaturen sich erträumt.
Und wär' mein Traum ein Pferd, wär's ungezäumt,
nur kettet es der Tag an allen Vieren.

Ich Reiter, der dem Tag so froh entreitet,
verstehe wohl im klaren Mondesschein,
zwar nicht, warum mir diese Welt entgleitet,

doch weiß ich um des fahlen Tages Qual.
Erscheint sie auch im Nachtgewand recht klein,
so wächst sie, wenn erlebt, unendlich mal.

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