Dienstag, 19. Juni 2007

Balance

Genehmigen Sie bitte den Vergleich:
Ich pflege stets zu sagen, dass die Seele,
deren Wert man niemals sich verhehle,
an Wesen, wie ein Fluss an Wasser reich.

Ferner neige ich zu konstatieren:
Nur die Umwelt sorgt für diesen Bach!
Mal ein reißend Strom, des Tosen Krach,
mal ein flaches Rinnsal beim Flanieren.

Stürmt und donnert ihm die ganze Welt,
fällt ein unerbittlich dichter Regen,
wird ein Fluss, dem alles unterlegen
ist, gebor'n, der durch die Mulde schnellt,

und mit seiner Fülle mit sich reißt,
was auch immer dort im Weg ihm stehe
und – Verzeihung, dass ich es so sehe! –
stark ist zwar dies Wesen, jedoch dreist.

Wenn daher in Dürreperioden
aus dem einst so stolzen, vollen Quell
nur ein Flüsschen übrig bleibt, wird schnell
Ruhe ihm zum Freund, auf festem Boden.

Nichts gerät mehr außer der Balance,
keine Welle schwappt zum Lande über,
nur der Preis ist hoch: Ein vieles trüber
erscheint das Land der ungenutzten Chance.

Schließlich gibt es Zeiten, die sich lohnen,
da von Sturm bis Ruhe alles geht,
Sonnenstrahl und Regen dann entsteht,
alles sprießt, gedeiht, um zu betonen,
dass im Gleichgewicht die Seelen wohnen.

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