Montag, 18. Juni 2007

Sport

Raff die müden Knochen, Kämpfer,
halt Dich bloß nicht mehr zurück,
heute zwingen wir das Glück,
geben uns'rem Feind den Dämpfer!

Zieh die Schuhe an und laufe,
bis Du nur nach Luft noch ringst,
wenn Du Dich als Tier verdingst,
wie auch ich mich tierisch raufe.

Oh, welch Freiheit atmet dieses
wilde Laufen, dieser Sport,
nenn' es Kriegen, nenn' es Mord,
nenn' es Schlechtes, nenn' es Mieses!

Nenn' es albernes Vergnügen,
wenn gestand'ne Männer sich
duellieren, lächerlich
bald sich freuen, bald sich rügen.

Und erbost gen Himmel schreien,
wenn der Spielzug nicht geklappt,
Diplomaten sind verkappt,
wenn sie sich durch Wut befreien!

Schließlich artet die Ekstase
völlig aus, der Nerv liegt blank!
Seid ihr irre? Seid ihr krank?
Halt mal bloß den Rand Du Nase!

Herrlich ist es anzusehen,
wenn die Väter später dann
mit den Kindern ohne Bann,
ohne Zwang spazieren gehen,

sie zuhause wohl behütet
mit der Frau und Sohn im Arm
runterkommen, jede Harm
hat sich wohl im Spiel entwütet.

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