Traurig schreit der Vogel schon seit Stunden,
mehr ein Fiepsen denn ein echtes Schrei'n.
Dieser Vogel ist noch Jung, ist klein,
umso schlimmer, was er muss bekunden.
Unten fläzt das Ungetüm lasziv,
streckt die langen Glieder von sich fort,
kein Gewissen, nicht ein Hauch von Mord,
nicht ein Blick zum Vogel, der dort rief.
Ewig gleich, wie monoton zum Troste,
fast, als klammerte das arme Wesen
sich an das Vertraute, bitter lesen
sich die Töne, die das Schicksal loste.
So zerbrechlich, nicht bereit zu leben,
nicht bereit, allein zu existieren,
lange nicht bereit, schon zu verlieren,
was das Sein als Einziges gegeben.
Tausend Rufe, tausend werden kommen,
aber nichts wird diese Tragik enden.
Irgendwann, vielleicht lässt er's bewenden,
wartet, bis auch ihm das Sein genommen.
Montag, 23. Juli 2007
Vogelmuttermord
etikettiert:
Das tägliche Gedicht,
Gedichte,
Tiergedichte,
Trochäus,
Umarmender Reim
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen