Montag, 3. September 2007

Dem Himmel so nah

Entbietend jenen Gruß an Gottes Größe,
den nur ein aufrecht Grüßender devot
entbietet, gibt sich selber schwach die Blöße
vor Seinem Richten jener Mann in Not.

Das Haupt gesenkt, die Lieder hindern Tränen
dabei, die Wangen zierlich zu benetzen.
Der Geist verfolgt das ungefähre Wähnen,
verdrängt mit Seiner Ahnung das Entsetzen.

Der Körper scheint die Welt nur nebenbei
zu streifen, als passierte er allein
durch bloßen Zufall jenes Konterfei
der Erde, würde gleich schon nicht mehr sein.

Ein Hauch von Nostalgie durchzuckt die Züge,
Vergangenheit erhellt das Antlitz, strahlt
als ob die Perfektion als Teil der Lüge,
die nur Erinnerung erspinnt, sich malt.

Im Nu danach schon reißt die schwache Seele
und Fetzen jener Bilder explodieren -
Gott! Verstehst Du, wie ich mich hier quäle?
Kannst Du mir verzeihen? Mich verlieren?

Kannst Du mich nicht hassen? Mich nicht strafen?
Kannst Du mich nicht töten, oh mein Gott? -
Und Falten unter Augen, die nicht schlafen,
nie mehr schlafen, werden feucht im Trott.

Die Sünde jenes Mannes bleibt Geheimnis,
wir wurden Zeuge seiner letzten Nacht.
Doch ob er selbst, ob Gott des Todes Keim ist -
wer weiß. Ein Mönch, heißt's, hat sich umgebracht.

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