Dienstag, 4. September 2007

Der Maler

Ein einfacher Pinsel verkörpert sein Leben,
sein Wesen auf Borsten und Holz reduziert.
Aus Schaffen von Welten besteht nur sein Streben,
als längerer göttlicher Arm produziert
er sein Bildnis der Erde, wie er sie verziert.

Der Schwung wird zum Tanze und bald schon, im Glanze
des kunstvollen Schaffens in ihrer Ästhetik
wird Farbe zu Atem, zu Ader, die ganze
gezeichnete Erde riecht frisch nach Pathetik,
nach Laub und der Schwere der höheren Ethik.

Ein Fiebertraum später erschafft die Nuancen,
die Spreu und den Weizen und trennt sie behänd.
Die Hand rennt von Torso zu Wipfel zu Bronzen,
erheischt die Schattierung und Wirklichkeit nennt
sich und stürzt un die Szene, vor Eifer sie brennt.

Nun ejakulieren die geistigen Güsse
die Abart der Großartigkeit auf das Bild.
Genie wird zu Wahnsinn, sie geben sich Küsse,
das Große bedarf solcher Meister, die wild
gar Welten erschaffen - nur Fades ist mild!

Die Borsten erbitten Distanz zu der Schöpfung,
der Abstand zum Meisterwerk fordert Respekt
und Tribut, auch Giganten erleben die Köpfung,
wenn ihnen ihr Größtes begegnet, befleckt
ward das göttliche Werk durch den Mann, der's erweckt.

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