Freitag, 21. September 2007

Ode an die Naturgewalten (Klimax)

Ein Hauch von Luft, die Härchen aufzurichten.

Ein Blatt verweht gleich einer Ballerina,
die nur auf Winden tanzt, wie in Geschichten.

Und das Geäst wird eine Okarina,
verwandelt sich in dieses Instrument,
mit welchem so viel Melodie beginnt.

Auch heute schweifen Töne, die man kennt
und schätzt, durch diese Welt und ihr entrinnt
ein leises Pfeifen, Kunde großer Dinge,
die aufgetürmt in uns’re Richtung gleiten.

Ein wenig scheint’s, als ob der Himmel singe
und gleichsam strebt, ein Lichtspiel zu bereiten,
indem er auf das Blau der Himmelswand
Gebirge schwarzer Steine zieht und häuft;
ein Lebensbild naturgewalt’ger Hand.

Das Licht zergeht in Farben, streut und läuft
an all den Wolkenbergen runter,
scheint sich bald zu sammeln, bald zu flüchten
vor dem tiefen Grollen, welches munter
düsteren Erklärungen, Gerüchten
sich bemächtigt, somit Ahnung zeugt.

Die Bäume beugen sich inzwischen fühlbar,
Blätter fliehen von der Welt beäugt,
deren Auge lange nicht so kühl war,
wie in diesen furchtverzehrten Blicken,
ohne Blau und Gelb – in schwarzes Grau
fliegen auch die Blätter wie an Stricken
gezogen fort, sie fliehen vor dem Tau.

Das Heulen weht um jedes Weltenkind,
mit Nachdruck warnt es alle, die es hören,
erzählt von Dingen, die im Kommen sind
und bald die Ordnung uns’rer Zeit zerstören,
von Dunkelheit, von Stürmen und von Brüllen,
und scheint in seinem Irrsinn selbst zu leiden,
als erste Tropfen Himmel weinend füllen;
es beginnt: Gewitter wird sich weiden.

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