Sonntag, 16. September 2007

Unter Sternen

Wir alle schon standen voll Ehrfurcht darunter
Und wähnten uns nichtig im Schatten des Lichts.
Doch waren wir letztlich ein wenig zu munter,
um wirklich zu glauben, wir seien fast nichts.

Die Punkte, der Himmel – sie nahmen uns heftig,
beeinflussten unsere Identität.
Nur leider nicht länger, nur allzu geschäftig
verfolgten wir Alltag, der Luftschlösser säht.

Wir sahen die Wahrheit in all diesem Dunkel,
Unendlichkeit lehrte uns Werte und Pflicht.
In all diesem schwärzlichen Sternengefunkel
gehörte man plötzlich zur wissenden Schicht.

Man wusste: Man ist nichts. Und würde nichts werden.
Erkannte: Was immer ich mache, es stimmt,
weil alle die Freuden und alle Beschwerden
verschwinden, wenn einer das Weltall vernimmt.

Aus Ärgern Erinnern, aus Frohsinn Verstehen,
so relativierte sich alles Gefühl.
Geschicke, die ewiglich Leben versehen,
entwickeln sich träger, man achtet sie kühl.

Doch all diese Weisheit ist weiß Gott nicht immer,
und ewig ist all dieses Wissen wohl nie.
Schon später, am Schreibtisch im leblosen Zimmer,
beraubt man sich exponentiell der Magie.

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