Samstag, 29. September 2007

Herbst II

Zeit, die Schönheit zu sehen.
Im Winde vergeht manches Blatt.
Gewordenes bleibt ungeschehen,
nachdem es sich eingeprägt hat.

Zeit, durch Farben zu gehen.
Voll Tupfern bemalt sich die Stadt.
Rötliche Kleckse verwehen,
bald strahlend, bald leuchtend, bald matt.

Es weinen auf Kopfstein und Pflaster
die Bäume ihr knisterndes Laub.
Lampionblume und Aster
erschaffen aus Blüte bald Staub.

Als Labsal den riechenden Blicken
entwirft sich die Erde so neu.
Man droht fast im Meer zu ersticken,
das Auge verzehrt ohne Scheu.

Zeit, die Schritte zu setzen.
Kein Blatt ist dem anderen gleich.
Man muss dieses Schauspiel nur schätzen.
Die Erde beschenkt uns so reich.

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