Sonntag, 30. September 2007

Herbst III

Entschuldigt bitte die Namensgebung - jedoch darf ich betonen, dass nicht Einfallslosigkeit noch Mangel an Motivation den wiederkehrenden Titel begründen. Vielmehr habe ich mich entschlossen, eine Gedichtserie zu Ehren des Herbstes zu schreiben - diese Gedichte gehören zusammen, inhaltlich wie auch stilistisch und es wäre schlicht falsch, sie durch den Titel zu trennen. Ich bitte um Verständnis, was dies betrifft und wünsche mir aufrichtig, dass die ein oder andere Herbststimmung durch die Texte heraufbeschworen werden kann.


Oktober strömt im Geiste, strömt in Äste,
verkleidet Tal und Hänge in Pastell.
Der Sommer war recht lang, die Sonne grell –
nun trägt sie braunen Schleier durch die Felder,
begleitet aller Wesen bunte Feste,
entwickelt leuchtend Gelb zu Gold der Wälder.

Und gleichsam mit dem Ende alter Zeit
verkündet dieses Intermezzo froh
die neue, woraufhin sie lichterloh
beweist: Der Herbst als Kompromiss den Maßen,
Balanceakt Extremen, ist befreit
und größte Jahreszeit auf gold’nen Straßen.

Mit unsichtbaren, flinken Geisterfingern
sortiert der Wind die Laubesordnung um,
verwirbelt heulend Blätter, dreht sie rum
und webt sich einen Teppich, nur aus Tönen,
die zwischen Rot und Braun noch ständig schlingern,
mit diesem Farbspiel jedes Grau verhöhnen.

Das Licht des Tages neigt sein Flammenhaupt,
befeuert aller Bäume Blattwerk strahlend
und zündet so ihr Licht: Wird sonnenmalend.
Kontraste – sie beherrschen nun die Welt,
der Hintergrund im Dämmerlicht verstaubt,
noch während vorn der Blätter Glanz erhellt.

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