Es tummeln sich die Antikonformisten
und zelebrieren ihre Freiheit pur
und sind nicht anders als die Andern, nur
die Kleidung ist ein etwas schriller Schwur
entgegen jeder Gegenwart auf Listen.
Und lustig sieht es aus, wenn sie sich paaren,
bereitet es schon größte Schwierigkeit,
das eine von dem nächsten freien Kleid
zu unterscheiden, jeder ist bereit
in gleichem Stil zu leugnen, wer sie waren.
Und man bewundert Kreativitäten,
deren kleinster Nenner denkbar klein
ist, denn das ganze kreative Sein
beschränkt sich auf's kopieren eines fein
entworf'nen Maßstabs, den sie einst erspähten.
Samstag, 16. Juni 2007
Freitag, 15. Juni 2007
Die Höhere (ein Lied)
Zelebriere, Höh're, reich Dein Wesen,
huldige Dem Vater, der Dich schuf,
solchermaßen folgend Seinem Ruf,
verzierend diesen Abschluss seines Schaffens,
alle kranken Blicke sind genesen,
sieht man Dich, so kann man's Leben lesen
und erfährt die Weisheit eines Pfaffens,
lernt die Kunst des Sehens, nicht des Gaffens,
während man sich, Dich verehrend, neigt,
Geigen zelebrieren Deine Messe
und Der Vater, stolzer Herr des Raffens
Deines Rockes, den man nie vergesse,
während auch der Himmel weinend geigt,
dieserart die Anerkennung zeigt,
die Dein Antlitz, Augen, Deine Tresse
und der and're Schmuck sich wohl verdient,
nur indem er mit Dir existiert.
Und der Wangen zartes Rosa dient
einzig der Betonung Deiner Blässe,
die Dich, Höh're, adelig verziert,
Dir dem Himmel glatt emporgegient,
zur Begleitung Streicher noch chauffiert,
Dich dem Himmelssee der heil'gen Nässe
nahe bringt, Dich vorsichtig kutschiert,
in der Kutsche, die einst schon fungiert,
um den Himmel selbst dort zu platzieren.
huldige Dem Vater, der Dich schuf,
solchermaßen folgend Seinem Ruf,
verzierend diesen Abschluss seines Schaffens,
alle kranken Blicke sind genesen,
sieht man Dich, so kann man's Leben lesen
und erfährt die Weisheit eines Pfaffens,
lernt die Kunst des Sehens, nicht des Gaffens,
während man sich, Dich verehrend, neigt,
Geigen zelebrieren Deine Messe
und Der Vater, stolzer Herr des Raffens
Deines Rockes, den man nie vergesse,
während auch der Himmel weinend geigt,
dieserart die Anerkennung zeigt,
die Dein Antlitz, Augen, Deine Tresse
und der and're Schmuck sich wohl verdient,
nur indem er mit Dir existiert.
Und der Wangen zartes Rosa dient
einzig der Betonung Deiner Blässe,
die Dich, Höh're, adelig verziert,
Dir dem Himmel glatt emporgegient,
zur Begleitung Streicher noch chauffiert,
Dich dem Himmelssee der heil'gen Nässe
nahe bringt, Dich vorsichtig kutschiert,
in der Kutsche, die einst schon fungiert,
um den Himmel selbst dort zu platzieren.
Donnerstag, 14. Juni 2007
Gewitterstimmung
Seit Minuten schon ist all die Luft
voll Spannung, voller bloßer Energie,
kaum ein Vogel, nicht mal ein Insekt
wagt es, diesem ahnungsvollen Duft
zu widersprechen, alles ist versteckt
und zollt dem Grollen dieser Symphonie.
Wie dumpfe Pauken bahnt sich tiefes Grollen
wellenartig rollend seinen Gang
und dringt nur unterschwellig an die Ohren.
Und man weiß, das Stürme folgen sollen,
dieser Abend wurde auserkoren,
heute gibt es Schauspiel und Gesang.
Heute gibt es sintflutartig Regen,
wie aus Himmelseimern wird er fallen
und mit schweren Tropfen das benetzen,
was in ersten Lüften sich bewegen
soll, um später dann im Sturm zu hetzen,
während Donnerblitze krachend knallen.
Diese Ahnung, diese Ouvertüre
jenes Schauspiels unserer Natur,
macht, trotz all der Mächtigkeit, so froh,
weil jedes Wanken, das den Halm berühre,
jedes Rascheln durch den Wind im Stroh
Ausdruck uns'rer Sehnsucht: Freiheit pur.
voll Spannung, voller bloßer Energie,
kaum ein Vogel, nicht mal ein Insekt
wagt es, diesem ahnungsvollen Duft
zu widersprechen, alles ist versteckt
und zollt dem Grollen dieser Symphonie.
Wie dumpfe Pauken bahnt sich tiefes Grollen
wellenartig rollend seinen Gang
und dringt nur unterschwellig an die Ohren.
Und man weiß, das Stürme folgen sollen,
dieser Abend wurde auserkoren,
heute gibt es Schauspiel und Gesang.
Heute gibt es sintflutartig Regen,
wie aus Himmelseimern wird er fallen
und mit schweren Tropfen das benetzen,
was in ersten Lüften sich bewegen
soll, um später dann im Sturm zu hetzen,
während Donnerblitze krachend knallen.
Diese Ahnung, diese Ouvertüre
jenes Schauspiels unserer Natur,
macht, trotz all der Mächtigkeit, so froh,
weil jedes Wanken, das den Halm berühre,
jedes Rascheln durch den Wind im Stroh
Ausdruck uns'rer Sehnsucht: Freiheit pur.
etikettiert:
Das tägliche Gedicht,
Gedichte,
Trochäus
Mittwoch, 13. Juni 2007
Konträre Einsamkeit
Verschwende die Zeiten, Du ewiger Narr,
verschenke die Möglichkeit, glücklich zu sein!
Du keifst nach der Einsamkeit, wünschst Dir allein
verlassen zu leben als letzter der Schar.
Du legitimierst all die Bitterkeit, spürst
den vermeintlichen Sieg nur als Niederlage
anderer Menschen, mit denen Du Tage
und Wochen verbrachtest, doch heute vollführst
Du alberner Fürst aller Fürsten den Tanz
der Befreiten, wohlmöglich Befreiten des Lebens
und tanzt exzessiv und doch tanzt Du vergebens,
denn heimlich und still bist Du Opfer des Strebens
der Menschen nach Freundschaft voll wahrer Substanz.
verschenke die Möglichkeit, glücklich zu sein!
Du keifst nach der Einsamkeit, wünschst Dir allein
verlassen zu leben als letzter der Schar.
Du legitimierst all die Bitterkeit, spürst
den vermeintlichen Sieg nur als Niederlage
anderer Menschen, mit denen Du Tage
und Wochen verbrachtest, doch heute vollführst
Du alberner Fürst aller Fürsten den Tanz
der Befreiten, wohlmöglich Befreiten des Lebens
und tanzt exzessiv und doch tanzt Du vergebens,
denn heimlich und still bist Du Opfer des Strebens
der Menschen nach Freundschaft voll wahrer Substanz.
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Daktylus,
Das tägliche Gedicht,
Gedichte,
Umarmender Reim
Dienstag, 12. Juni 2007
Der überzeichnete Dichter
Überzeichnung, Überzeichnung
Panisch suchst Du, Dichter, nach den Wörtern,
welche Deinen Reim vollenden sollen,
schöpfst ganz unbescheiden aus dem Vollen,
wenn es gilt, die Welt gut zu erörtern.
Wenn ein guter Reim sich nicht gleich findet,
zweifelst Du recht schnell am letzten Wort,
welches es zu reimen gilt, denn dort
kommt's drauf an, wie gut man es verbindet.
Dort, beim Reimen, wird die Schlacht geschlagen,
dort entscheidet sich, wie gut man ist!
Metrum, Stil, egal – denn man vergisst
solcherlei, muss man den Reim beklagen.
Dies, oh Dichter, weißt Du nur zu gut,
darum überlegst Du lange Zeit,
welcher Reim der Stelle wohl gefeit,
welcher sie entflammt mit neuer Glut,
welcher sie mit Leben so erfüllt,
dass man meint, man stände im Geschehen,
dass man glaubt, man könne förmlich sehen,
wie der Mantel dieses Wort enthüllt.
Dies kann freilich etwas Zeit bedürfen.
Doch als Dichter, herrliches Klischee,
hat man diese, bei ein bisschen Tee,
den man pflegt, genüsslich laut zu schlürfen.
Solchermaßen hin und her gerissen,
sitzt er ein paar Stündchen dort, sinniert
über Worte, Metrum, zelebriert
die Erschaffung dieses Werks beflissen.
Panisch suchst Du, Dichter, nach den Wörtern,
welche Deinen Reim vollenden sollen,
schöpfst ganz unbescheiden aus dem Vollen,
wenn es gilt, die Welt gut zu erörtern.
Wenn ein guter Reim sich nicht gleich findet,
zweifelst Du recht schnell am letzten Wort,
welches es zu reimen gilt, denn dort
kommt's drauf an, wie gut man es verbindet.
Dort, beim Reimen, wird die Schlacht geschlagen,
dort entscheidet sich, wie gut man ist!
Metrum, Stil, egal – denn man vergisst
solcherlei, muss man den Reim beklagen.
Dies, oh Dichter, weißt Du nur zu gut,
darum überlegst Du lange Zeit,
welcher Reim der Stelle wohl gefeit,
welcher sie entflammt mit neuer Glut,
welcher sie mit Leben so erfüllt,
dass man meint, man stände im Geschehen,
dass man glaubt, man könne förmlich sehen,
wie der Mantel dieses Wort enthüllt.
Dies kann freilich etwas Zeit bedürfen.
Doch als Dichter, herrliches Klischee,
hat man diese, bei ein bisschen Tee,
den man pflegt, genüsslich laut zu schlürfen.
Solchermaßen hin und her gerissen,
sitzt er ein paar Stündchen dort, sinniert
über Worte, Metrum, zelebriert
die Erschaffung dieses Werks beflissen.
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Trochäus,
Umarmender Reim
Montag, 11. Juni 2007
Eleganz im Kleinen
Rhythmus ist in jedem Schritt präsent,
jeder Fuß, der vor den and'ren schreitet,
somit ihm den nächsten Tritt bereitet,
ist ein Teil des Metronoms, das rennt.
Jeder Muskel wird von ihm durchflossen,
wenn er, stets im Gleichmaß und synchron
seine Pflicht erfüllt, darauf zum Lohn
kurz entlastet wird von den Genossen.
Welch perfektes Spiel der Körperteile,
zelebriert durch schlichtes Vorwärtslaufen,
nur begleitet durch das starke Schnaufen,
welches sich ergibt durch seine Eile.
Jeder Lungenflügel pumpt zugleich
mit dem Partner voller Luft sich auf,
abgestimmt und dirigiert vom Lauf,
schenkt dem Blut den Sauerstoff recht reich.
Strömend klingt der Körper wie ein Fluss,
fast schon orchestral wird die Gebärde,
deren Anmut einzig auf der Erde,
oh, wie schön kann sein, was nicht sein muss.
jeder Fuß, der vor den and'ren schreitet,
somit ihm den nächsten Tritt bereitet,
ist ein Teil des Metronoms, das rennt.
Jeder Muskel wird von ihm durchflossen,
wenn er, stets im Gleichmaß und synchron
seine Pflicht erfüllt, darauf zum Lohn
kurz entlastet wird von den Genossen.
Welch perfektes Spiel der Körperteile,
zelebriert durch schlichtes Vorwärtslaufen,
nur begleitet durch das starke Schnaufen,
welches sich ergibt durch seine Eile.
Jeder Lungenflügel pumpt zugleich
mit dem Partner voller Luft sich auf,
abgestimmt und dirigiert vom Lauf,
schenkt dem Blut den Sauerstoff recht reich.
Strömend klingt der Körper wie ein Fluss,
fast schon orchestral wird die Gebärde,
deren Anmut einzig auf der Erde,
oh, wie schön kann sein, was nicht sein muss.
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Das tägliche Gedicht,
Gedichte,
Trochäus,
Umarmender Reim
Sonntag, 10. Juni 2007
84
Sieh: Sie stürmen Deinen schönen Denkpalast,
entern alles, was zu ihnen nicht so passt,
oh, Du hast verprasst, was Du noch einst besessen,
was Du Dir so hart doch angeeignet hast,
nun jedoch ist Deine Meinung längst vergessen.
Wie versessen Du noch ewig drauf beharrst!
Wo Du doch das erste freie Opfer warst,
Dich entlarvtest als geziemlich braver Krieger
dieser Schlachten, deren Stolz Du noch bewahrst,
wenn Du meinst, das uniforme Hirn sei Sieger.
Oh, Piraten, sie entarten Kopf und Kunst,
machen Wahrheit ohne Klarheit wessen Gunst
befriedigt wird, wie ketzerisch die fiese Frage!
Seid es ihr? Ich glaub's fast nicht: Ich bin verhunzt?
Wer weiß das dieser Tage noch in dieser Lage?
entern alles, was zu ihnen nicht so passt,
oh, Du hast verprasst, was Du noch einst besessen,
was Du Dir so hart doch angeeignet hast,
nun jedoch ist Deine Meinung längst vergessen.
Wie versessen Du noch ewig drauf beharrst!
Wo Du doch das erste freie Opfer warst,
Dich entlarvtest als geziemlich braver Krieger
dieser Schlachten, deren Stolz Du noch bewahrst,
wenn Du meinst, das uniforme Hirn sei Sieger.
Oh, Piraten, sie entarten Kopf und Kunst,
machen Wahrheit ohne Klarheit wessen Gunst
befriedigt wird, wie ketzerisch die fiese Frage!
Seid es ihr? Ich glaub's fast nicht: Ich bin verhunzt?
Wer weiß das dieser Tage noch in dieser Lage?
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Gedankenstrom,
Gedichte,
Trochäus
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