Im Strudel der Dinge, da hab‘ ich’s vergessen,
ein wenig vermessen, das gebe ich zu.
Doch kennst Du den Widerstreit der Interessen
nicht selber? Sag: Findet in Deinem Ermessen
denn niemand mal wirklich zur Ruh‘?
Es ist doch kein Zeugnis, es hat nichts zu sagen,
es ist kein Betragen zu kritischem Zweck.
Ich hab‘ es vergessen und will’s nicht mehr wagen,
was sollen die Zweifel, die hassvollen Fragen?
Ich krieg‘ doch den Fehler nicht weg!
Ich hätte es müssen und wenigstens sollen,
geschwollenes Reden ist fehl hier am Platz.
Jetzt kann ich’s nicht ändern, doch würde ich’s wollen,
doch bitte hör auf in den Klagen zu tollen,
in nachtragend-unfairer Hatz.
Ich bitte Dich: Lass es bewenden, üb‘ Gnade,
ich bin voller Makel und längst nicht perfekt.
Ich hab‘ übersehen (und finde es schade),
was wichtig Dir war – hab‘ Deine Ballade
mit Achtlosigkeiten befleckt.
Samstag, 3. November 2007
Freitag, 2. November 2007
Eigentlich nicht schlimm
Es ist ja nichts Schlimmes dabei,
nur müsste ich wirklich schon lügen,
zu sagen, mein Leben sei frei,
zu sagen, es gäb‘ nichts zu rügen.
Es ist ja nichts Schlimmes dabei,
nur wäre es glatt übertrieben,
zu sagen, es gäb‘ allerlei,
das wert ist für mich, es zu lieben.
Es ist ja nichts Schlimmes dabei,
nur kann sich die Lüge nicht fügen,
zu sagen, das Weltengeschrei
vermochte mich nicht zu betrüben.
Es ist ja nichts Schlimmes dabei,
es könnte auch noch schlimmer sein.
Doch wünscht‘ ich mir, wir wären zwei
und bleibe doch letztlich allein.
nur müsste ich wirklich schon lügen,
zu sagen, mein Leben sei frei,
zu sagen, es gäb‘ nichts zu rügen.
Es ist ja nichts Schlimmes dabei,
nur wäre es glatt übertrieben,
zu sagen, es gäb‘ allerlei,
das wert ist für mich, es zu lieben.
Es ist ja nichts Schlimmes dabei,
nur kann sich die Lüge nicht fügen,
zu sagen, das Weltengeschrei
vermochte mich nicht zu betrüben.
Es ist ja nichts Schlimmes dabei,
es könnte auch noch schlimmer sein.
Doch wünscht‘ ich mir, wir wären zwei
und bleibe doch letztlich allein.
etikettiert:
Daktylus,
Das tägliche Gedicht,
Gedichte,
Kreuzreim
Donnerstag, 1. November 2007
Der schönste Lehrer
Die Wege zu guter Musik sind auch jene,
die guten Charakter am Ende erreichen.
Sie wandernd genieße ich, denke und wähne
den Rhythmus als Herzschlag, die Stimme als Zeichen.
Und stets ohnegleichen erklingen mir Töne
aus Stimmung voll Wehmut, voll reichem Gefühl.
Sie sind mir das Leben, sind Töchter und Söhne
der wichtigen Weisheit im Lebensgewühl.
In kurzen Minuten, so flüchtig wie dauernd,
eröffnen sich Wege, erscheint mir ein Ziel.
Gedanken wie Tiere, auf Beutezug lauernd,
befallen mich, wie mich die Liebe befiel.
So finde ich Dinge, die niemand mir zeigte,
weil niemand sie wirklich zu zeigen vermag.
Musik als ein Lehrer und wir als Geneigte,
das Ahnen gelernt, das in Tonfolgen lag.
die guten Charakter am Ende erreichen.
Sie wandernd genieße ich, denke und wähne
den Rhythmus als Herzschlag, die Stimme als Zeichen.
Und stets ohnegleichen erklingen mir Töne
aus Stimmung voll Wehmut, voll reichem Gefühl.
Sie sind mir das Leben, sind Töchter und Söhne
der wichtigen Weisheit im Lebensgewühl.
In kurzen Minuten, so flüchtig wie dauernd,
eröffnen sich Wege, erscheint mir ein Ziel.
Gedanken wie Tiere, auf Beutezug lauernd,
befallen mich, wie mich die Liebe befiel.
So finde ich Dinge, die niemand mir zeigte,
weil niemand sie wirklich zu zeigen vermag.
Musik als ein Lehrer und wir als Geneigte,
das Ahnen gelernt, das in Tonfolgen lag.
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Daktylus,
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Kreuzreim
Mittwoch, 31. Oktober 2007
Fern(e )Beziehung
Klammer Dich an Deinen Lebensast,
Du treibst
In Sphären, die Du selber manchmal hasst,
doch bleibst
Dir treu auf diesem unheilvollen Grat
und räumst
Dir ein: Der Boden karg und schlecht die Saat
und träumst…
Und träumst von den Momenten, die er schenkt,
verzeihst
der Gram, der Schwäche, die sich zu Dir denkt,
und leihst
Dir alle Kraft der Welt in dem Moment
und meinst,
dass niemand dieses wahre Lieben kennt
und weinst.
Und später, wenn man liegt und lächelt kess,
ganz bar,
dann liebst Du ihn, bist glücklich, sagst Dir: Es
ist wahr.
Du treibst
In Sphären, die Du selber manchmal hasst,
doch bleibst
Dir treu auf diesem unheilvollen Grat
und räumst
Dir ein: Der Boden karg und schlecht die Saat
und träumst…
Und träumst von den Momenten, die er schenkt,
verzeihst
der Gram, der Schwäche, die sich zu Dir denkt,
und leihst
Dir alle Kraft der Welt in dem Moment
und meinst,
dass niemand dieses wahre Lieben kennt
und weinst.
Und später, wenn man liegt und lächelt kess,
ganz bar,
dann liebst Du ihn, bist glücklich, sagst Dir: Es
ist wahr.
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Das tägliche Gedicht,
Gedichte,
Kreuzreim,
Trochäus
Dienstag, 30. Oktober 2007
Wenn Arschlöcher diskutieren
dein Schuldspruch schallt wie Peitschen durch den Raum,
dein fettes Grinsen maßt sich alles an,
das irgendwie ein Urteil werden kann,
dich selbst hingegen fragst du Götze nicht.
Und nicht im Traum wird Toleranz geübt,
wenn anderer sich Meinung zag erlaubt.
Die Stimme schnellt gen Himmel, dreist und raubt
das Fundament – Ideenbild getrübt.
Doch zweifelt jemand (und nicht ohne Grund)
an Worten, die aus deinem lauten Mund
entstammen, wird sich grandios empört!
Dann bist du halt perfekt – und da, wo nicht,
noch stolz darauf, dein Gegner nur ein Wicht,
der nicht in deine Perversion gehört.
dein fettes Grinsen maßt sich alles an,
das irgendwie ein Urteil werden kann,
dich selbst hingegen fragst du Götze nicht.
Und nicht im Traum wird Toleranz geübt,
wenn anderer sich Meinung zag erlaubt.
Die Stimme schnellt gen Himmel, dreist und raubt
das Fundament – Ideenbild getrübt.
Doch zweifelt jemand (und nicht ohne Grund)
an Worten, die aus deinem lauten Mund
entstammen, wird sich grandios empört!
Dann bist du halt perfekt – und da, wo nicht,
noch stolz darauf, dein Gegner nur ein Wicht,
der nicht in deine Perversion gehört.
etikettiert:
Das tägliche Gedicht,
Gedichte,
Jambus,
Sonette
Montag, 29. Oktober 2007
Bewundern mag übertreiben, doch wenn es ehrlich ist...
Katzenaugen funkeln wie Smaragde,
stechend tiefes Grün, das mich besticht.
Voll Facetten seh‘ ich tausend Akte,
deren Eigensinn mich längst schon packte,
packend wie im Dunkel trübes Licht.
Dieses Lächeln lockt mich so verhalten,
und verheißt mir alles – heißt auch: Nichts.
Darum will man dieser Schönheit walten,
selbst sich dieser Schönheit so entfalten;
Teil der Schönheit, Teil des warmen Lichts.
Gib mir nichts, doch bleib in meiner Nähe,
zeig, indem Du bist, was Anmut ist!
Und verzeih mir, wenn ich Lobe sähe,
Komplimente streue als Trophäe,
die Dich niemals ernsthaftig bemisst.
stechend tiefes Grün, das mich besticht.
Voll Facetten seh‘ ich tausend Akte,
deren Eigensinn mich längst schon packte,
packend wie im Dunkel trübes Licht.
Dieses Lächeln lockt mich so verhalten,
und verheißt mir alles – heißt auch: Nichts.
Darum will man dieser Schönheit walten,
selbst sich dieser Schönheit so entfalten;
Teil der Schönheit, Teil des warmen Lichts.
Gib mir nichts, doch bleib in meiner Nähe,
zeig, indem Du bist, was Anmut ist!
Und verzeih mir, wenn ich Lobe sähe,
Komplimente streue als Trophäe,
die Dich niemals ernsthaftig bemisst.
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Das tägliche Gedicht,
Gedichte,
Kreuzreim,
Trochäus
Sonntag, 28. Oktober 2007
Ewiges Wähnen
Es ist ein Traum! Sag: Ist es Wirklichkeit?
Verhält sich diese Existenz zu mir?
Denn dieser Raum, der alle Pflichten freit,
versammelt gleichsam alle Pflichten hier.
Im Kegel dieses Dunkel scheint ein Licht,
das alle Ebenen entblößt wie Glas
und gnadenlos durch Haut und Hüllen bricht,
es sticht in ein nicht klar benanntes Maß.
Im Wähnen, klugen Wähnen bin ich dumm,
denn seh‘ ich nicht: Ein Schauspiel nimmt uns mit!
Und spielend drehe ich den Zeiger um,
der alles kommentiert auf Schritt und Tritt.
Es folgt das stille Summen, stummer Ton,
ein Lied, das niemand kennt und ohne Takt.
Verlegenheit erstrahlt – und geht auch schon,
belässt mich schweigend dem bescheid’nen Pakt.
Verhält sich diese Existenz zu mir?
Denn dieser Raum, der alle Pflichten freit,
versammelt gleichsam alle Pflichten hier.
Im Kegel dieses Dunkel scheint ein Licht,
das alle Ebenen entblößt wie Glas
und gnadenlos durch Haut und Hüllen bricht,
es sticht in ein nicht klar benanntes Maß.
Im Wähnen, klugen Wähnen bin ich dumm,
denn seh‘ ich nicht: Ein Schauspiel nimmt uns mit!
Und spielend drehe ich den Zeiger um,
der alles kommentiert auf Schritt und Tritt.
Es folgt das stille Summen, stummer Ton,
ein Lied, das niemand kennt und ohne Takt.
Verlegenheit erstrahlt – und geht auch schon,
belässt mich schweigend dem bescheid’nen Pakt.
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