Endlich maße ich mich eines längst überfälligen und überaus fragilen Themas an - überfällig, weil es meine unendliche Wertschätzung genießt, fragil, weil es umso schwerer ist, etwas gerecht zu formulieren, je mehr es einen prägt, beeinflusst und je intensiver man etwas verehrt. Wenn ich also von Musik spreche, muss ich hohe Ansprüche an mich haben und erst die Zeit und erneute Lektüre der Zeilen nach einer Weile werden zeigen, inwieweit ich ihnen gerecht werde...
Schwingungen, schwanger mit fiebriger Kraft,
Klänge, ästhetisch und voll Eleganz
zaubern im Einklang solch Stimmungen bei,
die man im Herzen versteht, fast als sei
die Musik der Welt eigener Tanz,
der Tanz meiner Welt, der ihr Leben verschafft.
Tasten erzeugen und weben Gebilde,
ein Teppich voll Töne, ein singender Geist,
ein eifriger Schreiber voll schöner Geschichten.
Geschichten des Wesens, des Ursprungs, sie lichten
Geheimnisse, bisher gehütet – man preist
Berührung in dieser Art Lebensgefilde.
Von allerlei Sprachen ist diese die klarste,
sie artikuliert ohne Worte die Seele
und spricht nur in Bildern und spricht in Gefühlen.
Niemals vermochte ein Wort so zu wühlen
in Orten des Körpers, die ich nicht befehle.
Von allerlei Sprachen – Musik ist die wahrste!
Samstag, 5. Mai 2007
Freitag, 4. Mai 2007
Tanzfee
Die Bewegung steht ihr wirklich gut,
Tanzen scheint ihr Seelenelement.
Ach, wie packte mich der rechte Mut,
wenn sich uns're Seele nur verbänd'!
Die Bewegung steht ihr wirklich gut,
jedes Regen spricht mir ein Gedicht.
Wenn sie tanzt als wär's auf Feuerglut,
meint man wirklich: Zeit vergeht hier nicht.
Die Bewegung steht ihr wirklich gut
und es wirkt als wankte alle Welt,
während sie ekstatisch feiernd ruht,
schafft sie, was am Gegenpol gefällt.
Die Bewegung steht ihr wirklich gut,
traumverführend schaut sie zu mir her.
Mein Gedankenreich wird ihre Brut,
diese dann zu bändigen fällt schwer.
Tanzen scheint ihr Seelenelement.
Ach, wie packte mich der rechte Mut,
wenn sich uns're Seele nur verbänd'!
Die Bewegung steht ihr wirklich gut,
jedes Regen spricht mir ein Gedicht.
Wenn sie tanzt als wär's auf Feuerglut,
meint man wirklich: Zeit vergeht hier nicht.
Die Bewegung steht ihr wirklich gut
und es wirkt als wankte alle Welt,
während sie ekstatisch feiernd ruht,
schafft sie, was am Gegenpol gefällt.
Die Bewegung steht ihr wirklich gut,
traumverführend schaut sie zu mir her.
Mein Gedankenreich wird ihre Brut,
diese dann zu bändigen fällt schwer.
etikettiert:
Das tägliche Gedicht,
Gedichte,
Kreuzreim,
Trochäus
Donnerstag, 3. Mai 2007
Ein Blatt Papier
Ein Blatt Papier. Noch leer. Verlangt nach Strich.
Verlangt nach Farben, Mustern, nach Zitaten,
nach Gedanken, Sinn und dann an sich
nach den Gefühlen, die um Ausdruck baten.
Aller Arten heftig Freudentanz
wird observiert durch Stift und durch Papier.
Trauer, Glück und Furcht und Mut wird ganz
zu meiner Welt und sprudelt gar aus mir.
Abstraktestes erhält die klarsten Formen,
Hässliches wird schön durch Deutlichkeit,
denn deutlich Hässliches so klar zu normen,
bringt als Schritt gen Wahrheit jeden weit.
Ein Platt Papier. Gefüllt. Ein kleines Leben.
Mikrokosmos, lyrisch neu kreiert.
Ein Blatt Papier. So vieles kann es geben,
jedem, der sich seiner int'ressiert.
Verlangt nach Farben, Mustern, nach Zitaten,
nach Gedanken, Sinn und dann an sich
nach den Gefühlen, die um Ausdruck baten.
Aller Arten heftig Freudentanz
wird observiert durch Stift und durch Papier.
Trauer, Glück und Furcht und Mut wird ganz
zu meiner Welt und sprudelt gar aus mir.
Abstraktestes erhält die klarsten Formen,
Hässliches wird schön durch Deutlichkeit,
denn deutlich Hässliches so klar zu normen,
bringt als Schritt gen Wahrheit jeden weit.
Ein Platt Papier. Gefüllt. Ein kleines Leben.
Mikrokosmos, lyrisch neu kreiert.
Ein Blatt Papier. So vieles kann es geben,
jedem, der sich seiner int'ressiert.
etikettiert:
Das tägliche Gedicht,
Gedichte,
Kreuzreim
Mittwoch, 2. Mai 2007
Unwissend. Unschuldig.
„Komm schon, lass uns chatten, Süße,
wie ich ausseh'? Groß und schlank,
gut gebaut und meine Füße
sind, wie alles, g'rade nackt,
auch ansonsten bin ich rank,
sexy und durch Sport entschlackt.
Bitte? Nein, das kann ich nicht...
na ja gut, wenn Du es willst,
sag ich's Dir in das Gesicht:
25 Zentimeter,
wenn Du ihn nur richtig schwillst,
zwei Sekunden und schon steht er!
Nein, das ist nicht übertrieben,
aber kommen wir zu Dir:
Offen ist bislang geblieben,
wie es um Dein Ausseh'n steht.
Schließlich, Baby, wünsch' ich mir
nichts so sehr wie Dich so spät.
Blonde Haare? Lang und glatt?
75 C die Brust?
Kleiner Arsch, der Muskeln hat,
knackig und nur Tanga an?
Gott, verdammt, ich kriege Lust,
ob ich Dich mal sehen kann?
Wie alt bist Du? 13 Jahre?
Das ist super, schick doch gleich
noch ein Foto, wo die Haare
alles sind, was Dich bedeckt.
Ob ich Geld hab'? Ich bin reich!
Komm, jetzt hab' ich Blut geleckt!
Wow! Das bist nicht wirklich Du!?
Man, Du siehst noch besser aus,
als ich dachte: Gib doch zu:
So ein bisschen heiß gemacht
hab' ich Dich, Du kleine Maus,
komm' doch her – das wär' gelacht!
Nein – im Ernst, lass uns mal sehen
und ich zeig Dir dies und das,
Manches wirst Du erst verstehen,
wenn wir beieinander sind,
glaub mir: Das wird Riesenspaß!“
(Und zu sich: „Bis bald...mein Kind.“)
Grausig war die Woche mit dem Fund:
Eine Kinderleiche, dort im Wald.
Jemand tat's den Eltern bald schon kund
und seitdem sind ihre Herzen kalt.
Blau war ihr Gesicht und ihre Hände,
blau die Striemen dort am Handgelenk,
heute wär' sie vierzehn und man fände
sie im Kinderzimmer mit Geschenk.
Ihre Hoffnung wurde seine Sünde,
seine Sünde wurde bald ihr Tod.
Und ihr Tod als Unglück aller münde
in der Eltern elendigen Not.
wie ich ausseh'? Groß und schlank,
gut gebaut und meine Füße
sind, wie alles, g'rade nackt,
auch ansonsten bin ich rank,
sexy und durch Sport entschlackt.
Bitte? Nein, das kann ich nicht...
na ja gut, wenn Du es willst,
sag ich's Dir in das Gesicht:
25 Zentimeter,
wenn Du ihn nur richtig schwillst,
zwei Sekunden und schon steht er!
Nein, das ist nicht übertrieben,
aber kommen wir zu Dir:
Offen ist bislang geblieben,
wie es um Dein Ausseh'n steht.
Schließlich, Baby, wünsch' ich mir
nichts so sehr wie Dich so spät.
Blonde Haare? Lang und glatt?
75 C die Brust?
Kleiner Arsch, der Muskeln hat,
knackig und nur Tanga an?
Gott, verdammt, ich kriege Lust,
ob ich Dich mal sehen kann?
Wie alt bist Du? 13 Jahre?
Das ist super, schick doch gleich
noch ein Foto, wo die Haare
alles sind, was Dich bedeckt.
Ob ich Geld hab'? Ich bin reich!
Komm, jetzt hab' ich Blut geleckt!
Wow! Das bist nicht wirklich Du!?
Man, Du siehst noch besser aus,
als ich dachte: Gib doch zu:
So ein bisschen heiß gemacht
hab' ich Dich, Du kleine Maus,
komm' doch her – das wär' gelacht!
Nein – im Ernst, lass uns mal sehen
und ich zeig Dir dies und das,
Manches wirst Du erst verstehen,
wenn wir beieinander sind,
glaub mir: Das wird Riesenspaß!“
(Und zu sich: „Bis bald...mein Kind.“)
Grausig war die Woche mit dem Fund:
Eine Kinderleiche, dort im Wald.
Jemand tat's den Eltern bald schon kund
und seitdem sind ihre Herzen kalt.
Blau war ihr Gesicht und ihre Hände,
blau die Striemen dort am Handgelenk,
heute wär' sie vierzehn und man fände
sie im Kinderzimmer mit Geschenk.
Ihre Hoffnung wurde seine Sünde,
seine Sünde wurde bald ihr Tod.
Und ihr Tod als Unglück aller münde
in der Eltern elendigen Not.
etikettiert:
Das tägliche Gedicht,
Gedichte,
Trochäus
Dienstag, 1. Mai 2007
Der Spielplatz auf dem ich spielte
Mit starkem Befremden lasse ich es zu:
Erinnerungsstürme fallen in mich ein
und tausende Bilder flimmern auf im Nu,
ein tosender Tagtraum nennt mich wallend sein.
Ich sehe die Bäume, sehe auch den Sand,
erkenne die Räume, die mir einst als Kind
als Spielplatz gedienten. Strecke meine Hand,
und blicke sie an, als wäre ich wie blind.
Man kann kaum Begreifen, wie sich alles dreht,
wie Zeiten bald reifen, bald schon stolz vergehen,
alles, was war, ist niemals obsolet,
alles ist gültig, man kann es heut' noch sehen.
Die Blicke sind schweifend, ich drehe noch den Hals,
um nichts zu verpassen, sauge alles auf,
versuche zu fassen, was hier war. Und falls
es gelänge, so säh' ich mich im Lauf
der Zeiten noch selbst und wäre wieder jung
und Kind und ergreife diese schöne Chance
am Schopfe, versetze ganz mich in den Schwung
des Echos des Spielplatz', wertvoll diese Trance.
Erinnerungsstürme fallen in mich ein
und tausende Bilder flimmern auf im Nu,
ein tosender Tagtraum nennt mich wallend sein.
Ich sehe die Bäume, sehe auch den Sand,
erkenne die Räume, die mir einst als Kind
als Spielplatz gedienten. Strecke meine Hand,
und blicke sie an, als wäre ich wie blind.
Man kann kaum Begreifen, wie sich alles dreht,
wie Zeiten bald reifen, bald schon stolz vergehen,
alles, was war, ist niemals obsolet,
alles ist gültig, man kann es heut' noch sehen.
Die Blicke sind schweifend, ich drehe noch den Hals,
um nichts zu verpassen, sauge alles auf,
versuche zu fassen, was hier war. Und falls
es gelänge, so säh' ich mich im Lauf
der Zeiten noch selbst und wäre wieder jung
und Kind und ergreife diese schöne Chance
am Schopfe, versetze ganz mich in den Schwung
des Echos des Spielplatz', wertvoll diese Trance.
etikettiert:
Das tägliche Gedicht,
Gedichte,
Kreuzreim
Montag, 30. April 2007
Bettler
Da sitzt Du nun, Du armer Vagabund,
ein Häuflein Elend und ein Haufen Dreck.
Die Zähne sind schon lang nicht mehr gesund,
die Kleidung ist ein einzig großer Fleck.
Die tiefen Kerben, zierend das Gesicht,
gefüllt mit Schmutz, verraten Deine Not.
Alleine sitzt Du, Freunde hast Du nicht,
niemand will Dich kennen, gibt Dir Brot,
gibt Dir Achtung, hilft Dir aufzustehen,
tausend mal hast Du daran gedacht,
doch Dich woll'n die Menschen nicht mal sehen,
wie dann helfen? Bald erklimmt die Nacht
den Berg der Welt und Du sitzt dort im Tal,
wo's tiefer nicht mehr geht, verbirgst den Blick
vor Menschen, die Dich streifen, welche Wahl
hat man noch, so ohne ein Geschick?
Senk die Augen, wenn Du das noch kannst,
und wenn nicht, erfüllt sie diese Leere,
die nach außen tritt aus Hirn aus Wanst,
ewig leichter Ausdruck Deiner Schwere.
ein Häuflein Elend und ein Haufen Dreck.
Die Zähne sind schon lang nicht mehr gesund,
die Kleidung ist ein einzig großer Fleck.
Die tiefen Kerben, zierend das Gesicht,
gefüllt mit Schmutz, verraten Deine Not.
Alleine sitzt Du, Freunde hast Du nicht,
niemand will Dich kennen, gibt Dir Brot,
gibt Dir Achtung, hilft Dir aufzustehen,
tausend mal hast Du daran gedacht,
doch Dich woll'n die Menschen nicht mal sehen,
wie dann helfen? Bald erklimmt die Nacht
den Berg der Welt und Du sitzt dort im Tal,
wo's tiefer nicht mehr geht, verbirgst den Blick
vor Menschen, die Dich streifen, welche Wahl
hat man noch, so ohne ein Geschick?
Senk die Augen, wenn Du das noch kannst,
und wenn nicht, erfüllt sie diese Leere,
die nach außen tritt aus Hirn aus Wanst,
ewig leichter Ausdruck Deiner Schwere.
etikettiert:
Das tägliche Gedicht,
Gedichte,
Kreuzreim
Sonntag, 29. April 2007
Veränderung
Jedes Leben berst sich selbst in tausend Phasen,
und wer dies verhindern will, der stellt schnell fest,
dass ein Leben sich im Zaum nicht halten lässt,
weil es Fortschritt will und stets bewegend bleibt,
die Zeiten ändern sich – und tausend dieser Phrasen
sind wahrer, als man meint, wenn man das Sein beschreibt.
Und solchermaßen in Etappen sich gestaltend,
ändern sich auch Menschen, die am Rande gehen,
manche bleiben schon nach kurzer Weile stehen,
andere verändern die Intensität,
mit der sie sich als Künstler, uns als Werk verwaltend
miterschaffen – wieder and're kommen spät,
erschüttern dafür umso mehr den Lauf der Dinge,
manche Position wird manchmal ausgetauscht,
Liebe wird zum Freund, an seiner statt, da rauscht
ein neuer Wind, ein neuer Mensch so frisch herbei,
dass alles glänze, besser nicht, doch anders schwinge,
anders sich bewegen möge, ach! Wie frisch und frei!
Ob man nun, dies alles sehend, sich verweigert
und den Preis des Stehenbleibens zahlt, indem
so viele weitergehen, man sich fragt, mit wem
man nun auf einer Wellenlänge ist und reitet,
Relikte und Refugien im Wert noch steigert,
weil man lieber weiter noch zurück, als vorwärts schreitet
oder ob man sonngewandt dem hellen Lichte
stolz das Antlitz voller Mut entgegenreckt,
voller kluger Freude ob der Zukunft streckt
die Arme in die Höhe, zu erhaschen Sterne,
dabei froh, weil weiterschreibend die Geschichte,
da entscheide jeder sich alleine, gerne.
und wer dies verhindern will, der stellt schnell fest,
dass ein Leben sich im Zaum nicht halten lässt,
weil es Fortschritt will und stets bewegend bleibt,
die Zeiten ändern sich – und tausend dieser Phrasen
sind wahrer, als man meint, wenn man das Sein beschreibt.
Und solchermaßen in Etappen sich gestaltend,
ändern sich auch Menschen, die am Rande gehen,
manche bleiben schon nach kurzer Weile stehen,
andere verändern die Intensität,
mit der sie sich als Künstler, uns als Werk verwaltend
miterschaffen – wieder and're kommen spät,
erschüttern dafür umso mehr den Lauf der Dinge,
manche Position wird manchmal ausgetauscht,
Liebe wird zum Freund, an seiner statt, da rauscht
ein neuer Wind, ein neuer Mensch so frisch herbei,
dass alles glänze, besser nicht, doch anders schwinge,
anders sich bewegen möge, ach! Wie frisch und frei!
Ob man nun, dies alles sehend, sich verweigert
und den Preis des Stehenbleibens zahlt, indem
so viele weitergehen, man sich fragt, mit wem
man nun auf einer Wellenlänge ist und reitet,
Relikte und Refugien im Wert noch steigert,
weil man lieber weiter noch zurück, als vorwärts schreitet
oder ob man sonngewandt dem hellen Lichte
stolz das Antlitz voller Mut entgegenreckt,
voller kluger Freude ob der Zukunft streckt
die Arme in die Höhe, zu erhaschen Sterne,
dabei froh, weil weiterschreibend die Geschichte,
da entscheide jeder sich alleine, gerne.
etikettiert:
Das tägliche Gedicht,
Gedichte,
Trochäus
Abonnieren
Posts (Atom)