Die Welt dringt durch mein Atmen in mich ein,
durchflutet meiner Lungen ganze Fülle,
veredelt meine Brust zu ihrer Hülle,
macht durch ihre Purheit auch mich rein.
Die Augen werden Fenster jenen Farben,
sie fangen alles Licht der Erde auf,
behalten es, bejubelnd diesen Kauf;
ein niemand muss der Mattheit jemals darben.
Wie Wellen gleiten flüchtig Melodien
zur Ewigkeit verdammt in meine Ohren,
die einst Musik des Seins zum Schatz erkoren,
dann sich erinnernd oft in Klänge fliehen.
Schließlich hebt die laue Brise streichelnd
die feinen Härchen, stimuliert den Sinn.
Und warum durchflutet denkend schließlich bin
ich sicher: Wenn man will, ist Leben schmeichelnd.
Samstag, 8. September 2007
Freitag, 7. September 2007
Faltenwerk
Die Zeit grub ihre Furchen in die Haut,
gleich Ringen eines Stammes zeugen sie
von Alter, Leben, von Erfahrung, die
bekennend auf ein Menschenleben schaut.
Die Jahre brennen Falten in's Gesicht,
ein ehrenhafter Spiegel der Idee
die Tage zu bestreiten - Resumée,
das Launen aller Jahre wahr entspricht.
Nur selten irrt das schöne Alterszeichen,
selten nur verändert sich ein Mann
in solchem Maße, dass die Narben bleichen.
Jedoch in manchen raren Fällen wandelt
sich ein Mensch nach Jahren noch und dann
gehört das Werk als reine Kunst behandelt.
gleich Ringen eines Stammes zeugen sie
von Alter, Leben, von Erfahrung, die
bekennend auf ein Menschenleben schaut.
Die Jahre brennen Falten in's Gesicht,
ein ehrenhafter Spiegel der Idee
die Tage zu bestreiten - Resumée,
das Launen aller Jahre wahr entspricht.
Nur selten irrt das schöne Alterszeichen,
selten nur verändert sich ein Mann
in solchem Maße, dass die Narben bleichen.
Jedoch in manchen raren Fällen wandelt
sich ein Mensch nach Jahren noch und dann
gehört das Werk als reine Kunst behandelt.
etikettiert:
Das tägliche Gedicht,
Gedichte,
Jambus,
Sonette
Donnerstag, 6. September 2007
Superheld. Eine Überzeichnung.
Die Welt bedroht von einem Bösewicht:
der Fiesling legt die Stadt in Schutt und Asche!
Skrupel kennt dabei der Böse nicht,
steckt sich seine Beute in die Tasche.
Doch schon kommt der Superheld geflogen,
rettet eine Frau aus tiefem Sturz,
küsst sie und sagt: "Ma'am, ungelogen,
heute Abend Drinks bei mir, nur kurz?"
Lässig hebt er eine Augenbraue
unter dem perfekt frisierten Haar,
kündigt dem Halunken schlimme Haue
an - Ist dieser Mann nicht wunderbar?
Plötzlich hat der Gegner eine Waffe -
Alles keucht beängstigt tief nach Luft,
während der Ganove wie ein Affe
lacht und auf den Helden zielt, der Schuft!
Letzterer jedoch grinst locker lässig,
weicht dem Angriff aus, als wär's ein Spiel,
fliegt zum fiesen Lachen, das gehässig
klingt, zu lachen hat der nicht mehr viel:
Schon ein Schlag reicht aus, der Held ist Sieger
und der Erzfeind wirkt ein wenig fahl.
Zeitungsfotos noch vom Überflieger
und weg ist er - bis zum nächsten Mal.
der Fiesling legt die Stadt in Schutt und Asche!
Skrupel kennt dabei der Böse nicht,
steckt sich seine Beute in die Tasche.
Doch schon kommt der Superheld geflogen,
rettet eine Frau aus tiefem Sturz,
küsst sie und sagt: "Ma'am, ungelogen,
heute Abend Drinks bei mir, nur kurz?"
Lässig hebt er eine Augenbraue
unter dem perfekt frisierten Haar,
kündigt dem Halunken schlimme Haue
an - Ist dieser Mann nicht wunderbar?
Plötzlich hat der Gegner eine Waffe -
Alles keucht beängstigt tief nach Luft,
während der Ganove wie ein Affe
lacht und auf den Helden zielt, der Schuft!
Letzterer jedoch grinst locker lässig,
weicht dem Angriff aus, als wär's ein Spiel,
fliegt zum fiesen Lachen, das gehässig
klingt, zu lachen hat der nicht mehr viel:
Schon ein Schlag reicht aus, der Held ist Sieger
und der Erzfeind wirkt ein wenig fahl.
Zeitungsfotos noch vom Überflieger
und weg ist er - bis zum nächsten Mal.
etikettiert:
Das tägliche Gedicht,
Gedichte,
Kreuzreim,
Trochäus
Mittwoch, 5. September 2007
Ein unerwünschtes Szenario
Meine Schreie bluten im Falsett,
Frieden vergewaltigt mein Gehirn.
Stille schneidet Adern so adrett,
Leben spritzt ein Rot auf feinen Zwirn.
Das Radio im Zimmer nebenan
vertont der Welt den kollektiven Traum.
Es weiß von meinem Scheitern nichts, man kann
fast glauben es sei alles schöner Saum.
Erzürnt empört sich meien ganze Hand,
beginnt zu zittern, stürzt wie ein Komet,
splittert an die vorher weiße Wand,
wo sie, rote Bilder malend, fleht.
Und pünktlich zum Refrain (es geht um Liebe)
fällt die Klinge aus der Hand, die schwach
zu Boden hängt, als ob sie nichts mehr triebe.
Als träumte ich: Ein letztes Mal noch wach.
Frieden vergewaltigt mein Gehirn.
Stille schneidet Adern so adrett,
Leben spritzt ein Rot auf feinen Zwirn.
Das Radio im Zimmer nebenan
vertont der Welt den kollektiven Traum.
Es weiß von meinem Scheitern nichts, man kann
fast glauben es sei alles schöner Saum.
Erzürnt empört sich meien ganze Hand,
beginnt zu zittern, stürzt wie ein Komet,
splittert an die vorher weiße Wand,
wo sie, rote Bilder malend, fleht.
Und pünktlich zum Refrain (es geht um Liebe)
fällt die Klinge aus der Hand, die schwach
zu Boden hängt, als ob sie nichts mehr triebe.
Als träumte ich: Ein letztes Mal noch wach.
etikettiert:
Das tägliche Gedicht,
Gedichte,
Kreuzreim,
Trochäus
Dienstag, 4. September 2007
Der Maler
Ein einfacher Pinsel verkörpert sein Leben,
sein Wesen auf Borsten und Holz reduziert.
Aus Schaffen von Welten besteht nur sein Streben,
als längerer göttlicher Arm produziert
er sein Bildnis der Erde, wie er sie verziert.
Der Schwung wird zum Tanze und bald schon, im Glanze
des kunstvollen Schaffens in ihrer Ästhetik
wird Farbe zu Atem, zu Ader, die ganze
gezeichnete Erde riecht frisch nach Pathetik,
nach Laub und der Schwere der höheren Ethik.
Ein Fiebertraum später erschafft die Nuancen,
die Spreu und den Weizen und trennt sie behänd.
Die Hand rennt von Torso zu Wipfel zu Bronzen,
erheischt die Schattierung und Wirklichkeit nennt
sich und stürzt un die Szene, vor Eifer sie brennt.
Nun ejakulieren die geistigen Güsse
die Abart der Großartigkeit auf das Bild.
Genie wird zu Wahnsinn, sie geben sich Küsse,
das Große bedarf solcher Meister, die wild
gar Welten erschaffen - nur Fades ist mild!
Die Borsten erbitten Distanz zu der Schöpfung,
der Abstand zum Meisterwerk fordert Respekt
und Tribut, auch Giganten erleben die Köpfung,
wenn ihnen ihr Größtes begegnet, befleckt
ward das göttliche Werk durch den Mann, der's erweckt.
sein Wesen auf Borsten und Holz reduziert.
Aus Schaffen von Welten besteht nur sein Streben,
als längerer göttlicher Arm produziert
er sein Bildnis der Erde, wie er sie verziert.
Der Schwung wird zum Tanze und bald schon, im Glanze
des kunstvollen Schaffens in ihrer Ästhetik
wird Farbe zu Atem, zu Ader, die ganze
gezeichnete Erde riecht frisch nach Pathetik,
nach Laub und der Schwere der höheren Ethik.
Ein Fiebertraum später erschafft die Nuancen,
die Spreu und den Weizen und trennt sie behänd.
Die Hand rennt von Torso zu Wipfel zu Bronzen,
erheischt die Schattierung und Wirklichkeit nennt
sich und stürzt un die Szene, vor Eifer sie brennt.
Nun ejakulieren die geistigen Güsse
die Abart der Großartigkeit auf das Bild.
Genie wird zu Wahnsinn, sie geben sich Küsse,
das Große bedarf solcher Meister, die wild
gar Welten erschaffen - nur Fades ist mild!
Die Borsten erbitten Distanz zu der Schöpfung,
der Abstand zum Meisterwerk fordert Respekt
und Tribut, auch Giganten erleben die Köpfung,
wenn ihnen ihr Größtes begegnet, befleckt
ward das göttliche Werk durch den Mann, der's erweckt.
etikettiert:
Daktylus,
Das tägliche Gedicht,
Gedichte
Montag, 3. September 2007
Dem Himmel so nah
Entbietend jenen Gruß an Gottes Größe,
den nur ein aufrecht Grüßender devot
entbietet, gibt sich selber schwach die Blöße
vor Seinem Richten jener Mann in Not.
Das Haupt gesenkt, die Lieder hindern Tränen
dabei, die Wangen zierlich zu benetzen.
Der Geist verfolgt das ungefähre Wähnen,
verdrängt mit Seiner Ahnung das Entsetzen.
Der Körper scheint die Welt nur nebenbei
zu streifen, als passierte er allein
durch bloßen Zufall jenes Konterfei
der Erde, würde gleich schon nicht mehr sein.
Ein Hauch von Nostalgie durchzuckt die Züge,
Vergangenheit erhellt das Antlitz, strahlt
als ob die Perfektion als Teil der Lüge,
die nur Erinnerung erspinnt, sich malt.
Im Nu danach schon reißt die schwache Seele
und Fetzen jener Bilder explodieren -
Gott! Verstehst Du, wie ich mich hier quäle?
Kannst Du mir verzeihen? Mich verlieren?
Kannst Du mich nicht hassen? Mich nicht strafen?
Kannst Du mich nicht töten, oh mein Gott? -
Und Falten unter Augen, die nicht schlafen,
nie mehr schlafen, werden feucht im Trott.
Die Sünde jenes Mannes bleibt Geheimnis,
wir wurden Zeuge seiner letzten Nacht.
Doch ob er selbst, ob Gott des Todes Keim ist -
wer weiß. Ein Mönch, heißt's, hat sich umgebracht.
den nur ein aufrecht Grüßender devot
entbietet, gibt sich selber schwach die Blöße
vor Seinem Richten jener Mann in Not.
Das Haupt gesenkt, die Lieder hindern Tränen
dabei, die Wangen zierlich zu benetzen.
Der Geist verfolgt das ungefähre Wähnen,
verdrängt mit Seiner Ahnung das Entsetzen.
Der Körper scheint die Welt nur nebenbei
zu streifen, als passierte er allein
durch bloßen Zufall jenes Konterfei
der Erde, würde gleich schon nicht mehr sein.
Ein Hauch von Nostalgie durchzuckt die Züge,
Vergangenheit erhellt das Antlitz, strahlt
als ob die Perfektion als Teil der Lüge,
die nur Erinnerung erspinnt, sich malt.
Im Nu danach schon reißt die schwache Seele
und Fetzen jener Bilder explodieren -
Gott! Verstehst Du, wie ich mich hier quäle?
Kannst Du mir verzeihen? Mich verlieren?
Kannst Du mich nicht hassen? Mich nicht strafen?
Kannst Du mich nicht töten, oh mein Gott? -
Und Falten unter Augen, die nicht schlafen,
nie mehr schlafen, werden feucht im Trott.
Die Sünde jenes Mannes bleibt Geheimnis,
wir wurden Zeuge seiner letzten Nacht.
Doch ob er selbst, ob Gott des Todes Keim ist -
wer weiß. Ein Mönch, heißt's, hat sich umgebracht.
etikettiert:
Das tägliche Gedicht,
Gedichte,
Jambus,
Kreuzreim
Sonntag, 2. September 2007
Die Mütter der Kriege
Verzeiht, doch kenne ich nicht Ihren Namen,
nur ist mir Ihre Geste wohlbekannt -
ihr Stolz entsprang auch einst aus meinem Samen,
scheint mit meinem Fleisch und Blut verwandt.
Das Spreizen jenes Fingers dort beim Denken,
der wache Blick, durch Klugheit wohl maskiert,
Sie scheinen Ihr Betragen so zu lenken,
dass es meinen Sohn perfekt skizziert.
Der feine Schwung der Nase, diese Augen,
in deren Klarheit alles deutlich scheint,
die gleichwohl die Umgebung aufzusaugen
scheinen, ist, was Sie mit ihm vereint.
Ich hab' gemeint, er wär' noch etwas kleiner,
doch überdenk' ich's recht, war er recht groß.
Und auch Ihr Leberfleck sieht aus wie seiner,
wie kann's sein? Das Schicksal stellt mich bloß!
Wie kommt es nur, dass Sie hier vor mir stehen,
als wär'n Sie er, er Sie - Sie beide gleich?
Ich muss nur schnell ein Foto holen gehen,
beschenkt mich denn der Zufall derart reich?
...ich...muss Sie um Verzeihung höflichst fragen -
Ihr Bart ist, freilich, eine and're Welt.
Zu jung noch, viel zu jung, um Bart zu tragen,
starb mein Sohn im Krieg...als Landesheld.
nur ist mir Ihre Geste wohlbekannt -
ihr Stolz entsprang auch einst aus meinem Samen,
scheint mit meinem Fleisch und Blut verwandt.
Das Spreizen jenes Fingers dort beim Denken,
der wache Blick, durch Klugheit wohl maskiert,
Sie scheinen Ihr Betragen so zu lenken,
dass es meinen Sohn perfekt skizziert.
Der feine Schwung der Nase, diese Augen,
in deren Klarheit alles deutlich scheint,
die gleichwohl die Umgebung aufzusaugen
scheinen, ist, was Sie mit ihm vereint.
Ich hab' gemeint, er wär' noch etwas kleiner,
doch überdenk' ich's recht, war er recht groß.
Und auch Ihr Leberfleck sieht aus wie seiner,
wie kann's sein? Das Schicksal stellt mich bloß!
Wie kommt es nur, dass Sie hier vor mir stehen,
als wär'n Sie er, er Sie - Sie beide gleich?
Ich muss nur schnell ein Foto holen gehen,
beschenkt mich denn der Zufall derart reich?
...ich...muss Sie um Verzeihung höflichst fragen -
Ihr Bart ist, freilich, eine and're Welt.
Zu jung noch, viel zu jung, um Bart zu tragen,
starb mein Sohn im Krieg...als Landesheld.
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Trochäus
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