Passend zur Erklärung der Romantik, heute ein typisch romantisches Gedicht.
Am Tage hängen alle Wolken trüb herab wie Schleier
dort am Firmament als Nihilisten alles Lichts,
graue Fäden, die verschmieren, sonst ist weiter nichts,
das Farben schafft. Die Welt ein Leichnam, alle Wolken Geier.
Wo gestern Gräser waren, existiert nur blasses Heu
und alle Bäume wirken dürr und kraftlos, wie sie stehen.
Selbst die Menschen, die sonst oft recht farbig anzusehen
sind, erscheinen heut' ideenlos, gelangweilt, scheu.
Später, allerdings, wenn bald der Tag erloschen ist
und silbern hoch der Mond die Welt veredelt, raffiniert,
hilft dessen seiden Lichtbouquet, dass man den Tag vergisst.
Verständnisvoll scheint er herab und nimmt mich freundlich auf,
ersetzt die Sehnsucht durch erlös'ne Taubheit, die pulsiert
und lässt mich ganz erfüllt zurück, durch seinen noblen Lauf.
Samstag, 31. März 2007
Kleine Epochenübersicht: Romantik
Da wiederholt Sonette von mir geschrieben werden, halte ich es für angebracht, kurz auf die Epoche einzugehen, welche die meisten Sonette hervorbrachte und für welche das Sonett die typischste Gedichtform ist: Die Romantik.
Die Romantik dauerte in der Literatur von 1795-1848 und war insbesondere durch Friedrich Hölderlin, Joseph von Eichendorff und Betinna von Arnim vertreten, neben vielen anderen, versteht sich.
Ersterer begründete die romantische Art zu schreiben und kombinierte erstmals die strenge Form mit den typischen romantischen Themen: Nacht, Mond, Sehnsucht, Jenseitsstreben, um nur einige zu nennen.
All dies wurde zumeist in Sonetten formuliert, formstreng mit korrektem Metrum und eingehaltenem Reimschema, wobei nur vermutet werden kann, was genauer Sinn und Zweck der Verwendung waren.
Möglich ist, dass das Sonett mit seinem Umbruch zwischen zweiter und dritter Strophe das optimale Medium war, den Kontrast des Romantikers zwischen Diesseits (oder Tag) und Jenseits (oder Nacht) darzustellen. Oder auch: Den Kontrast zwischen ungeliebter Realität und Sehnsuchtsrealität.
In jedem Falle kann man feststellen, dass der Mond eine ganz besondere Wirkung auf die Romantiker hatte - als etwas Schönes, Unerreichbares war er als Ziel romantischer Begierde wie geschaffen und kommt in weit über der Hälfte aller Gedichte zumindest einmal genannt vor.
Wer mehr wissen möchte, kann bei Wikipedia nachlesen, wobei der Artikel sich mit der Romantik als allgemeine Epoche aller Künste beschäftigt.
Die Romantik dauerte in der Literatur von 1795-1848 und war insbesondere durch Friedrich Hölderlin, Joseph von Eichendorff und Betinna von Arnim vertreten, neben vielen anderen, versteht sich.
Ersterer begründete die romantische Art zu schreiben und kombinierte erstmals die strenge Form mit den typischen romantischen Themen: Nacht, Mond, Sehnsucht, Jenseitsstreben, um nur einige zu nennen.
All dies wurde zumeist in Sonetten formuliert, formstreng mit korrektem Metrum und eingehaltenem Reimschema, wobei nur vermutet werden kann, was genauer Sinn und Zweck der Verwendung waren.
Möglich ist, dass das Sonett mit seinem Umbruch zwischen zweiter und dritter Strophe das optimale Medium war, den Kontrast des Romantikers zwischen Diesseits (oder Tag) und Jenseits (oder Nacht) darzustellen. Oder auch: Den Kontrast zwischen ungeliebter Realität und Sehnsuchtsrealität.
In jedem Falle kann man feststellen, dass der Mond eine ganz besondere Wirkung auf die Romantiker hatte - als etwas Schönes, Unerreichbares war er als Ziel romantischer Begierde wie geschaffen und kommt in weit über der Hälfte aller Gedichte zumindest einmal genannt vor.
Wer mehr wissen möchte, kann bei Wikipedia nachlesen, wobei der Artikel sich mit der Romantik als allgemeine Epoche aller Künste beschäftigt.
etikettiert:
Epochen,
Kleine lyrische Hintergründe
Freitag, 30. März 2007
Limerick II - Saarbrücken
Man verkaufte recht lang in Saarbrücken
zwar teuer, doch nicht viele Krücken.
D'rum hat man dort jetzt
ein paar Leute verletzt,
da mussten sie's Portmonnee zücken.
zwar teuer, doch nicht viele Krücken.
D'rum hat man dort jetzt
ein paar Leute verletzt,
da mussten sie's Portmonnee zücken.
Früher. Eine Ruine
Die Mauern sind seit Jahren schon verlassen
und das Interieur verstaubt, kaputt.
Das meiste ist eh fort, die Wände fassen
leere Räume, alte Möbel, Schutt.
Auf den Fenstern sammelt sich der Dreck
der letzten Jahre, tanzend zelebrieren
tausend Staubpartikel jeden Fleck
der Luft als Platz, um einsam zu vibrieren.
Jeder Strahl der Sonne ist zwar milde
doch schafft er scharfe Kanten in den Schatten.
Bräunlich angestrahlt ist das Gefilde,
das als Heimat einst wohl Menschen hatten.
Ihren Geist verspürt man auch noch heute,
malt sich Bilder der Vergangenheit,
denkt sich, wie man weinte, wie sich freute
ob der schönen Dinge jener Zeit.
Wenn die Geister uns'res Geistes dann
die ganzen alten Möbel stolz passieren,
werden diese wieder neu im Bann,
der unser'm Auge aufgetan, und zieren
wieder eine Wohnung voller Leben,
der Staub verschwindet aus der Atmosphäre,
der Raum ist voll vom Klang, den Menschen weben,
indem sie existieren. Und es wäre
wieder Wasser dort im Hahn und wieder
Wärme in der Heizung und die Rufe
schallen wider von den Wänden, Lieder
nur aus Stimmen jede kleine Stufe
wirft all den Dreck, der sie noch g'rad bedeckt
hinfort und glänzt im Glanze der Geburt
durch Schritte auf der Treppe barsch verschreckt,
ist dort auch eine Katze, die nun murrt.
Und während man sich all dies Leben denkt,
da öffnet man die Augen wieder, gleich
erkennt man, dass die Welt dies Haus gelenkt,
an Wert heut' arm, doch an Geschichte reich.
Der Staub steht nunmehr wieder in der Luft,
die Federn aus dem Sofa schauen raus,
dem abgestand'nen Odem wich der Duft,
der früher parfümierte dieses Haus.
Das klare Licht der vagen ält'ren Zeit
ist wieder durch das trübe Licht des klaren
Jetzt ersetzt. Und war das Haus bereit,
Vergangenes so frei zu offenbaren,
so offenbarte es mir eine Welt,
die wert ist, offenbart gewollt zu werden.
Denn, was auch immer man vom Früher hält,
es treibt das Heute, wie ein Hirt' die Herden.
und das Interieur verstaubt, kaputt.
Das meiste ist eh fort, die Wände fassen
leere Räume, alte Möbel, Schutt.
Auf den Fenstern sammelt sich der Dreck
der letzten Jahre, tanzend zelebrieren
tausend Staubpartikel jeden Fleck
der Luft als Platz, um einsam zu vibrieren.
Jeder Strahl der Sonne ist zwar milde
doch schafft er scharfe Kanten in den Schatten.
Bräunlich angestrahlt ist das Gefilde,
das als Heimat einst wohl Menschen hatten.
Ihren Geist verspürt man auch noch heute,
malt sich Bilder der Vergangenheit,
denkt sich, wie man weinte, wie sich freute
ob der schönen Dinge jener Zeit.
Wenn die Geister uns'res Geistes dann
die ganzen alten Möbel stolz passieren,
werden diese wieder neu im Bann,
der unser'm Auge aufgetan, und zieren
wieder eine Wohnung voller Leben,
der Staub verschwindet aus der Atmosphäre,
der Raum ist voll vom Klang, den Menschen weben,
indem sie existieren. Und es wäre
wieder Wasser dort im Hahn und wieder
Wärme in der Heizung und die Rufe
schallen wider von den Wänden, Lieder
nur aus Stimmen jede kleine Stufe
wirft all den Dreck, der sie noch g'rad bedeckt
hinfort und glänzt im Glanze der Geburt
durch Schritte auf der Treppe barsch verschreckt,
ist dort auch eine Katze, die nun murrt.
Und während man sich all dies Leben denkt,
da öffnet man die Augen wieder, gleich
erkennt man, dass die Welt dies Haus gelenkt,
an Wert heut' arm, doch an Geschichte reich.
Der Staub steht nunmehr wieder in der Luft,
die Federn aus dem Sofa schauen raus,
dem abgestand'nen Odem wich der Duft,
der früher parfümierte dieses Haus.
Das klare Licht der vagen ält'ren Zeit
ist wieder durch das trübe Licht des klaren
Jetzt ersetzt. Und war das Haus bereit,
Vergangenes so frei zu offenbaren,
so offenbarte es mir eine Welt,
die wert ist, offenbart gewollt zu werden.
Denn, was auch immer man vom Früher hält,
es treibt das Heute, wie ein Hirt' die Herden.
etikettiert:
Das tägliche Gedicht,
Gedichte,
Jambus,
Kreuzreim
Donnerstag, 29. März 2007
Alter Gaul
Bei all seiner allzu behäbigen Scheu,
vernimmt man Vertrauen zum Menschlichen Wesen.
Man merkt: Dieser Gaul war loyal und war treu
und ist es noch heut', doch er wird nicht genesen.
Die Ruhe und Kraft imponieren wie einst,
als größere Tage die Sonne ihm schenkte,
noch immer vernimmt er genau, was Du meinst,
erkennt jede Geste von Dir, der ihn lenkte.
Sein Kopf ist gesenkt, er erscheint ihm so schwer,
wie es einst seinen Gegnern, ihn mal zu besiegen.
Die Glieder sind stark – und doch schleift er sie her,
denn auch sie scheinen heute unendlich zu wiegen.
Die Mähne ist silbern und schimmert im Licht,
doch dieses ist manchmal schon stumpf reflektiert.
Und durch seinen Vorhang gewinnt er die Sicht,
die anderen Tieren stets Ehrfurcht diktiert.
Die Muskeln sind immer noch deutlich zu sehen,
die Adern bezeugen die tierische Kraft,
von der er so lange gezehrt, heute gehen
die Mächte zuneige, er wurde geschafft.
Doch bei aller Treue: Nie würd' er erzählen,
ob er von seinem Schicksal selbst weiß.
Sein Stolz lässt ihn all seine Schwäche verhehlen,
verhehlen das Sterben. Er stirbt stolz und leis'.
vernimmt man Vertrauen zum Menschlichen Wesen.
Man merkt: Dieser Gaul war loyal und war treu
und ist es noch heut', doch er wird nicht genesen.
Die Ruhe und Kraft imponieren wie einst,
als größere Tage die Sonne ihm schenkte,
noch immer vernimmt er genau, was Du meinst,
erkennt jede Geste von Dir, der ihn lenkte.
Sein Kopf ist gesenkt, er erscheint ihm so schwer,
wie es einst seinen Gegnern, ihn mal zu besiegen.
Die Glieder sind stark – und doch schleift er sie her,
denn auch sie scheinen heute unendlich zu wiegen.
Die Mähne ist silbern und schimmert im Licht,
doch dieses ist manchmal schon stumpf reflektiert.
Und durch seinen Vorhang gewinnt er die Sicht,
die anderen Tieren stets Ehrfurcht diktiert.
Die Muskeln sind immer noch deutlich zu sehen,
die Adern bezeugen die tierische Kraft,
von der er so lange gezehrt, heute gehen
die Mächte zuneige, er wurde geschafft.
Doch bei aller Treue: Nie würd' er erzählen,
ob er von seinem Schicksal selbst weiß.
Sein Stolz lässt ihn all seine Schwäche verhehlen,
verhehlen das Sterben. Er stirbt stolz und leis'.
etikettiert:
Daktylus,
Das tägliche Gedicht,
Gedichte,
Kreuzreim
Limerick I - Trier
Wie versprochen, mein erster Limerick:
Die Oma Gertrude aus Trier,
die trank immer Kaffee um vier,
doch muss sie um vier dann
so viel urinieren,
jetzt trinkt sie um vier immer Bier.
Die Oma Gertrude aus Trier,
die trank immer Kaffee um vier,
doch muss sie um vier dann
so viel urinieren,
jetzt trinkt sie um vier immer Bier.
Gedichtformen für Anfänger, Teil 2: Der Limerick
Heute möchte ich gerne eine Gedichtart kurz ein wenig präsentieren, die kaum bekannt, obwohl oft genug brillant ist: Der Limerick.
Obwohl es eine ziemlich formstrenge Variante ist (oder gerade deswegen?), geht - bei den guten Limericks - der Sinn in der letzten Zeile lustig oder derb, in jedem Falle aber erfrischend innovativ auf. Wenn man die letzte Zeile gelesen hat, sollte man also spätestens gut amüsiert sein.
Die Struktur ist schnell erklärt: ("da" ist eine unbetonte Silbe, "di" ist betont, Eingeklammertes kann, aber muss nicht, die Buchstaben sind die Reime - also "a" und "a" reimt sich und "b" und "b")
Wem das ungemein kompliziert erscheint, dem sei empfohlen, das in den Klammern kategorisch wegzulassen beim Lesen, dann macht es ganz schnell (klanglichen) Sinn.
- (da)dadida dadida dadi(da) a
- (da)dadida dadida dadi(da) a
- (da)dadida dadi(da) b
- (da)dadida dadi(da) b
- (da)dadida dadida dadi(da) a
In der ersten Strophe wird meistens die handelnde Person eingeleitet, das letzte Wort ist oft der (Handlungs-)Ort, auf den sich folglich die zweite und fünfte Zeile reimen.
Der Inhalt ist, wie eingangs erwähnt, humorös, karrikaristisch, zynisch oder sogar derb und sexuell.
Am besten ist an dieser Stelle vielleicht mal ein Beispiel für einen gelungenen Limerick:
Es ritten drei Damen aus RigaIch weiß nicht, ob ich ein merkwürdiges, seltenes Faible für solcherlei Reimspiele habe, aber ich muss gestehen, dass ich das ganz grandios finde! Weil es so einfach scheint, so schwierig ist und so brillant lustig getextet!
lächelnd auf einem Tiger.
Zurück von dem Ritt
warn sie nicht mehr zu dritt
Und es lächelte nunmehr der Tiger.
Noch ein Beispiel:
There was a young man from Peru(Sinngemäß:
who had nothing whatever to do
so he took out his carrot
and buggered his parrot
and sent the result to the zoo.
Es gab einen Mann aus Peru,Bitte nicht auf die Übersetzung schimpfen - die habe ich jetzt improvisiert, nur zum besseren Verständnis)
der wusste nicht, was er soll tun,
d'rum nahm er den Schwanz
und trieb's mit 'ner Ganz
und schickt' das Ergebnis zum Zoo
Wie man sehen kann, lassen sich also mit Limericks viele schöne lustige Gedichte schreiben.
Der Grund für die Erklärung ist - natürlich - dass von nun an zuweilen ein Limerick von mir hier zu finden sein wird...allerdings muss ich auch dazu sagen, dass ich diese bewusst vom täglichen Gedicht abgegrenzt wissen möchte, da sie mir zum Einen etwas kurz erscheinen, um der Kategorie gerecht zu werden, ferner noch viel von mir geübt werden müssen.
Dennoch hoffe ich, dass ich vielleicht manchmal mit dem einen oder anderen Limerick ein kleines Grinsen entlocken kann!
In diesem Sinne, viel Spaß damit!
Aron
PS: Der Begriff Limerick stammt von einem frühen Werk, dessen letztes Wort der ersten Zeile, auf das sich also Zeile zwei und fünf reimten, "Limerick" war.
Da Limericks nicht benannt werden sollen (hierüber brennt eine Debatte der Größen, die sich aber zuungunsten einer Benennung zu wenden scheint), nennt man sie oft nach eben jenem letzten Wort der ersten Zeile.
etikettiert:
Gedichtformen,
Kleine lyrische Hintergründe,
Zur Seite
Mittwoch, 28. März 2007
Zugintimität
Nur ein kurzes Flimmern in der Nacht -
Farbenrausch im schnellen Lichterschlauch,
nur ein Eindruck, - der mich stutzig macht:
War im Licht denn and'res Leben auch?
Fast unendlich schnell bewegt die Zeit
alle ihre Kinder, so auch mich,
der ich dieser dunk'len Einsamkeit
Licht entnahm - ein Kosmos ganz für sich.
Ein kleiner Teil von der Sekunde nur,
war der and're Zug direkt bei mir.
Ein halber Meter, als er rasend fuhr
entfernte seine Seelen noch von hier.
Dennoch frag' ich mich: Wie existent
sind die hundert Leben dieser Welt,
die meines nur tangierte, niemand kennt
einander, niemand sah sich, niemand hält
die Hand zum Gruße einem ander'n hin,
auch in meinem Zug ist's nicht viel mehr,
als ein kurzes Licht, des Kind ich bin,
als ein Flimmern aus dem Dunkel her.
Wie ein Strahl (und dazu noch der Klang!)
zogen hundert Seelen an mir fort.
Und die Zeit der Szenerie sie sang:
"Nicht intimer ist es hier, nicht dort!"
Vielleicht hilft es dem Verständnis, wenn man weiß, dass der Erzähler in einem Zug sitzt, den rasend schnell ein anderer passiert.
Farbenrausch im schnellen Lichterschlauch,
nur ein Eindruck, - der mich stutzig macht:
War im Licht denn and'res Leben auch?
Fast unendlich schnell bewegt die Zeit
alle ihre Kinder, so auch mich,
der ich dieser dunk'len Einsamkeit
Licht entnahm - ein Kosmos ganz für sich.
Ein kleiner Teil von der Sekunde nur,
war der and're Zug direkt bei mir.
Ein halber Meter, als er rasend fuhr
entfernte seine Seelen noch von hier.
Dennoch frag' ich mich: Wie existent
sind die hundert Leben dieser Welt,
die meines nur tangierte, niemand kennt
einander, niemand sah sich, niemand hält
die Hand zum Gruße einem ander'n hin,
auch in meinem Zug ist's nicht viel mehr,
als ein kurzes Licht, des Kind ich bin,
als ein Flimmern aus dem Dunkel her.
Wie ein Strahl (und dazu noch der Klang!)
zogen hundert Seelen an mir fort.
Und die Zeit der Szenerie sie sang:
"Nicht intimer ist es hier, nicht dort!"
Vielleicht hilft es dem Verständnis, wenn man weiß, dass der Erzähler in einem Zug sitzt, den rasend schnell ein anderer passiert.
etikettiert:
Das tägliche Gedicht,
Gedichte,
Kreuzreim,
Trochäus
Dienstag, 27. März 2007
Geburtstag
Alle wollen heute jubilieren
und so mancher spricht auch einen Toast
und nach einer Stunde gratulieren,
heißt es für den Rest des Abends "Prost!".
Die Geschenke sind schon lang vergessen,
denn die meisten -sei'n wir ehrlich- sind
leider mist und gar nicht lang besessen,
bis man sie bei ebay auch schon find't.
Dennoch kommen alle Menschen gerne,
weil man auch nicht immer feiern kann.
Und wenn einer strahlt, wie 'ne Laterne -
ist egal! Auf Freude kommt es an!
und so mancher spricht auch einen Toast
und nach einer Stunde gratulieren,
heißt es für den Rest des Abends "Prost!".
Die Geschenke sind schon lang vergessen,
denn die meisten -sei'n wir ehrlich- sind
leider mist und gar nicht lang besessen,
bis man sie bei ebay auch schon find't.
Dennoch kommen alle Menschen gerne,
weil man auch nicht immer feiern kann.
Und wenn einer strahlt, wie 'ne Laterne -
ist egal! Auf Freude kommt es an!
etikettiert:
Das tägliche Gedicht,
Gedichte,
Kreuzreim,
Satire,
Trochäus
Montag, 26. März 2007
Fehlinterpretation des Atheisten
Wer vergibt uns alle uns're Schuld?
Warum sollen wir noch Schuld vergeben?
Gott ist tot - und war wohl nie am Leben.
Wofür also all der Friedenskult?
Wofür die Gebote, die wir doch
schon immer als Verbote eher sah'n,
wofür all die Sünden, dieser Wahn
der Hölle, wofür dieses Sühnenloch?
Alle alten Regeln sind vergessen,
Zeit für dieses bisschen Anarchie,
das man sich zu Gottes Zeiten nie
erschaffen traute - dies war zu vermessen.
Nun jedoch, ihr Freunde, lasst uns leben!
Endlich frei der Fesseln dieses Herrn,
der nie wirklich war und den wir gern
vergessen wollen: Auf zu neuem Streben!
Wir kreieren eine Welt der Wahrheit,
Welt der Individualität,
besser noch als nie erschafft man's spät,
danke, Nietzsche fr die edle Klarheit.
Danke, dass wir endlich frei von Werten
sind, die uns nur ein Gefängnis war'n!
Nächstenliebe? Betend still verharr'n?
Sich besinnen auf des Edens Gärten?
Stehlen, töten, and'rer Leute Frauen
nicht begehren, niemals lügen und
niemals seinen Eltern einen Grund
für Trauer liefern, keiner Götze trauen?
Diese Regeln wollen wir nicht haben?
Sagt mir Menschen: Sind wir alle blind?
Dass wir derart trabend zu geschwind
an uns'rer Freiheit allzu sehr uns laben?
Lasst uns wohl bedenken, was besteht,
nach dem Denken kann man dann noch handeln
und was nicht gelungen ist sich wandeln.
Weisheit, die nur ihres Alters geht,
ist verschenktes Wissen für uns Wesen,
die wir doch nach Ordnung förmlich schreien,
auch wenn wir auf sie stets schimpfen, speien,
kann die Welt nicht ohne sie genesen.
Warum sollen wir noch Schuld vergeben?
Gott ist tot - und war wohl nie am Leben.
Wofür also all der Friedenskult?
Wofür die Gebote, die wir doch
schon immer als Verbote eher sah'n,
wofür all die Sünden, dieser Wahn
der Hölle, wofür dieses Sühnenloch?
Alle alten Regeln sind vergessen,
Zeit für dieses bisschen Anarchie,
das man sich zu Gottes Zeiten nie
erschaffen traute - dies war zu vermessen.
Nun jedoch, ihr Freunde, lasst uns leben!
Endlich frei der Fesseln dieses Herrn,
der nie wirklich war und den wir gern
vergessen wollen: Auf zu neuem Streben!
Wir kreieren eine Welt der Wahrheit,
Welt der Individualität,
besser noch als nie erschafft man's spät,
danke, Nietzsche fr die edle Klarheit.
Danke, dass wir endlich frei von Werten
sind, die uns nur ein Gefängnis war'n!
Nächstenliebe? Betend still verharr'n?
Sich besinnen auf des Edens Gärten?
Stehlen, töten, and'rer Leute Frauen
nicht begehren, niemals lügen und
niemals seinen Eltern einen Grund
für Trauer liefern, keiner Götze trauen?
Diese Regeln wollen wir nicht haben?
Sagt mir Menschen: Sind wir alle blind?
Dass wir derart trabend zu geschwind
an uns'rer Freiheit allzu sehr uns laben?
Lasst uns wohl bedenken, was besteht,
nach dem Denken kann man dann noch handeln
und was nicht gelungen ist sich wandeln.
Weisheit, die nur ihres Alters geht,
ist verschenktes Wissen für uns Wesen,
die wir doch nach Ordnung förmlich schreien,
auch wenn wir auf sie stets schimpfen, speien,
kann die Welt nicht ohne sie genesen.
etikettiert:
Das tägliche Gedicht,
Gedichte,
Trochäus,
Umarmender Reim
Sonntag, 25. März 2007
Kleine Abendszenerie
Man spürt den Wind und jede Brise gleich,
und nimmt die Regung der Natur so wahr,
als spräche sie mit Worten ewig reich
und legte ihre Emotionen bar.
Man sieht: Ein wenig Licht wird reflektiert,
es bricht sich zart im flauen Wellengang
und zeigt, dass auch die Luft ganz schwach vibriert,
ein stiller Ruf, der an die Augen drang.
Und wie man sitzt und diese Szene sieht
und man begreift, wie diese Welt geschieht,
von der man immer mehr zu einem Teil
zu werden scheint - ein Teil der Harmonie,
begreift man erst den Wert der Poesie,
von der Natur erschafft, als Seelenheil.
und nimmt die Regung der Natur so wahr,
als spräche sie mit Worten ewig reich
und legte ihre Emotionen bar.
Man sieht: Ein wenig Licht wird reflektiert,
es bricht sich zart im flauen Wellengang
und zeigt, dass auch die Luft ganz schwach vibriert,
ein stiller Ruf, der an die Augen drang.
Und wie man sitzt und diese Szene sieht
und man begreift, wie diese Welt geschieht,
von der man immer mehr zu einem Teil
zu werden scheint - ein Teil der Harmonie,
begreift man erst den Wert der Poesie,
von der Natur erschafft, als Seelenheil.
etikettiert:
Das tägliche Gedicht,
Gedichte,
Jambus,
Sonette,
Umarmender Reim
Abonnieren
Posts (Atom)