Der Schatten einer stillen Amazone,
verheißend den Besucher, der dort steht,
im Stillen seine Blicke klug verweht,
dient edel jenem höchsten Baum zur Krone.
Gleich Wasser schwimmt die Wolkendecke träge,
verhüllt schon bald den Mond, des weißes Licht
so rein von neuem strahlt, durch ihn erst sticht
der Schatten Schönheit in die Himmelsschräge.
Von alledem verzaubert steht das Wesen
inmitten dieser nächtlichen Natur,
als wollte es den Sinn der Welt erlesen.
Es leidet fast vor Schönheit allerorten,
noch nie sah dieses Reh solch Szene pur –
entfremdet dieser Welt mit ihren Worten.
Samstag, 27. Oktober 2007
Freitag, 26. Oktober 2007
Vor Resignation verwirrt
Es tragen zitternd Sternensplitter
meine Wünsche mit sich fort.
Ein dumpfer Schrei, ein Denkgewitter,
danach nur noch stiller Mord.
Tote Finger greifen Hoffen,
totes Hoffen, fingerlos.
Alles ist jetzt wieder offen,
alles ist so bar und bloß.
Tausend Stunden später liegend,
sehe ich zum ersten Mal,
was mich vorher, gleitend, fliegend,
stets umgab als Trauerschal.
Solchermaßen resignierend,
scheint mir jedes Wort zu viel.
Dennoch sprech‘ ich, Wünsche frierend,
ohne Unterlass und Ziel.
meine Wünsche mit sich fort.
Ein dumpfer Schrei, ein Denkgewitter,
danach nur noch stiller Mord.
Tote Finger greifen Hoffen,
totes Hoffen, fingerlos.
Alles ist jetzt wieder offen,
alles ist so bar und bloß.
Tausend Stunden später liegend,
sehe ich zum ersten Mal,
was mich vorher, gleitend, fliegend,
stets umgab als Trauerschal.
Solchermaßen resignierend,
scheint mir jedes Wort zu viel.
Dennoch sprech‘ ich, Wünsche frierend,
ohne Unterlass und Ziel.
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Das tägliche Gedicht,
Gedichte,
Kreuzreim,
Trochäus
Donnerstag, 25. Oktober 2007
Hinter diesen Augen oder: Unbefriedigt
Das Augenlid verbirgt ein schlimmes Tosen
von Blitzen, Donnern allen Farben Kind,
die Götter der Natur vollziehen Posen,
im Inner’n ein Konflikt, des Bild sie sind.
Oh, hinter diesen Augen, diesem Funkeln
entsteht ein Wirbelsturm verletzten Traums.
Ein Wirrwarr schreit sein gottverlass’nes Munkeln
in Weiten eines chaostollen Raums.
So streiten denn die grundlos Hasserfüllten
im Inneren des Menschen immerdar
und wünschen sich, noch während sie so brüllten,
dass alles grundlos besser wieder war.
von Blitzen, Donnern allen Farben Kind,
die Götter der Natur vollziehen Posen,
im Inner’n ein Konflikt, des Bild sie sind.
Oh, hinter diesen Augen, diesem Funkeln
entsteht ein Wirbelsturm verletzten Traums.
Ein Wirrwarr schreit sein gottverlass’nes Munkeln
in Weiten eines chaostollen Raums.
So streiten denn die grundlos Hasserfüllten
im Inneren des Menschen immerdar
und wünschen sich, noch während sie so brüllten,
dass alles grundlos besser wieder war.
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Kreuzreim
Mittwoch, 24. Oktober 2007
Techtelmechtel
Du streichelst meine Schenkel und ich ahne.
Es ist schon etwas länger her – Du weißt.
Und doch ist das egal. Auch darum mahne
ich nicht, weil Du mich zwanglos neu verheißt.
Die Hand im Auf und Ab, ein weiches Schlingen,
als wär‘ es ausversehen, streift sie ihn.
Und alle Spannung muss ich niederringen,
um nicht sogleich die Kleiderauszuzieh’n.
Triumph der Sinne, kommt das Streicheln näher,
Verlust des Lebens, geht es wieder fort.
Mit jedem Kommen kommt sie etwas eher,
verweilt ein wenig länger hier und dort.
Aus kleinem Spiel wird ernst nur in Minuten,
denn irgendwann, da will man explodier’n.
Man meint, es sei schon fast zu viel des Guten,
nach all dem Streicheln sollte man forcier’n!
Und endlich doch die Hände richtig führen,
und spür’n, was nur ein Partner spüren darf.
Man sagt sich Worte, will sich fest berühren,
und findet sich mit einmal „heiß“ und „scharf“.
Und wenig später liegt man beieinander
und ist sich, seiner Ruhe einig, still.
Das hält dann, bis die Hände wieder wandern
und man von Neuem Altes neuern will.
Es ist schon etwas länger her – Du weißt.
Und doch ist das egal. Auch darum mahne
ich nicht, weil Du mich zwanglos neu verheißt.
Die Hand im Auf und Ab, ein weiches Schlingen,
als wär‘ es ausversehen, streift sie ihn.
Und alle Spannung muss ich niederringen,
um nicht sogleich die Kleiderauszuzieh’n.
Triumph der Sinne, kommt das Streicheln näher,
Verlust des Lebens, geht es wieder fort.
Mit jedem Kommen kommt sie etwas eher,
verweilt ein wenig länger hier und dort.
Aus kleinem Spiel wird ernst nur in Minuten,
denn irgendwann, da will man explodier’n.
Man meint, es sei schon fast zu viel des Guten,
nach all dem Streicheln sollte man forcier’n!
Und endlich doch die Hände richtig führen,
und spür’n, was nur ein Partner spüren darf.
Man sagt sich Worte, will sich fest berühren,
und findet sich mit einmal „heiß“ und „scharf“.
Und wenig später liegt man beieinander
und ist sich, seiner Ruhe einig, still.
Das hält dann, bis die Hände wieder wandern
und man von Neuem Altes neuern will.
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Dienstag, 23. Oktober 2007
Kehrtwende
Die schwarze Nacht läuft flüssig aus der Spitze
und klobig rinnen Tropfen auf das Blatt,
auf das ich sinnverloren Striche ritze,
Kerben – eines wahren Textes statt.
Man mag es Anmut nennen, mag es schätzen.
Doch saugt sich das Papier nur voll mit Hass,
die trägen Pfützen sollen Sinne ätzen,
auf dass ich’s Fühlen bald zur Gänze lass‘.
Ein Füller, früher Zeichen wohler Werte,
graviert in dieses dumme Weiß den Tag,
an dem ich mich das Leben wahrhaft lehrte,
seit dem ich schwarze Hässlichkeiten mag.
und klobig rinnen Tropfen auf das Blatt,
auf das ich sinnverloren Striche ritze,
Kerben – eines wahren Textes statt.
Man mag es Anmut nennen, mag es schätzen.
Doch saugt sich das Papier nur voll mit Hass,
die trägen Pfützen sollen Sinne ätzen,
auf dass ich’s Fühlen bald zur Gänze lass‘.
Ein Füller, früher Zeichen wohler Werte,
graviert in dieses dumme Weiß den Tag,
an dem ich mich das Leben wahrhaft lehrte,
seit dem ich schwarze Hässlichkeiten mag.
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Montag, 22. Oktober 2007
Langeweile
Die Zeit verharrt, verrinnt in trägem Schlummern,
die Luft steht tief gebeugt und schläft bald ein.
Der erste Atemzug von tausend Nummern
entsteht von Neuem, wird auch letzter sein.
Gedanken strecken sich so in die Länge,
bis transparent und faserig vergeht,
was eben kurz gedacht, die kleine Menge
wird aufgefüllt mit Nichts, die Zeit, sie steht.
Die Welt verweigert sich des Weiterdrehens,
als Standbild, stilles Leben, harrt sie aus.
Ein Windhauch ohne Ahnung jeden Wehens
zieht ungeweht durch dieses leere Haus.
Befolgend seinen Auftrag ohne Thema,
vergeht der Tag so langsam wie er kam.
Er folgt dem immergleichen Tagesschema,
das tausend Stunden heut in eine nahm.
die Luft steht tief gebeugt und schläft bald ein.
Der erste Atemzug von tausend Nummern
entsteht von Neuem, wird auch letzter sein.
Gedanken strecken sich so in die Länge,
bis transparent und faserig vergeht,
was eben kurz gedacht, die kleine Menge
wird aufgefüllt mit Nichts, die Zeit, sie steht.
Die Welt verweigert sich des Weiterdrehens,
als Standbild, stilles Leben, harrt sie aus.
Ein Windhauch ohne Ahnung jeden Wehens
zieht ungeweht durch dieses leere Haus.
Befolgend seinen Auftrag ohne Thema,
vergeht der Tag so langsam wie er kam.
Er folgt dem immergleichen Tagesschema,
das tausend Stunden heut in eine nahm.
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Sonntag, 21. Oktober 2007
Nachts baden, alleine
Das Himmelslicht im reinsten aller Spiegel,
die Reflektion erst zeigt die Silhouette,
dort ein Körper: Reglos wie ein Ziegel,
federartig schwebend wie im Bette.
Leichtes Wehen streift die Uferbäume,
Blätterrascheln hinterlegt die Stille,
auf dem Wasser erst ein Saum, dann Säume
ohne Zahl, des Windes Stift sein Wille.
Und kleine Kreise klarer Perfektion
umranden zwei, drei Blätter in der Leere –
nun im Wasser, Boote ohne Ton,
scheinen sie zu gleiten ohne Schwere.
Warmes Wasser, Speicher jener Wärme,
die der Tag geschenkt, die ihn begonnen,
schmeichelt ihren Zügen, alle Lärme
dieser Welt sind fern und längst entronnen.
Auf dem Rücken treibend, dort, alleine,
wirkt sie wie ein Geist aus fremden Welten,
einsam und genießend, diese reine,
klare Schönheit, die nur hier kann gelten.
Das Himmelslicht im Wasser reflektierend,
scheint der See, der Ort an sich vollkommen.
Sie, als Mensch für sich die Szene zierend,
hat sich einen Traum zur Nacht genommen.
die Reflektion erst zeigt die Silhouette,
dort ein Körper: Reglos wie ein Ziegel,
federartig schwebend wie im Bette.
Leichtes Wehen streift die Uferbäume,
Blätterrascheln hinterlegt die Stille,
auf dem Wasser erst ein Saum, dann Säume
ohne Zahl, des Windes Stift sein Wille.
Und kleine Kreise klarer Perfektion
umranden zwei, drei Blätter in der Leere –
nun im Wasser, Boote ohne Ton,
scheinen sie zu gleiten ohne Schwere.
Warmes Wasser, Speicher jener Wärme,
die der Tag geschenkt, die ihn begonnen,
schmeichelt ihren Zügen, alle Lärme
dieser Welt sind fern und längst entronnen.
Auf dem Rücken treibend, dort, alleine,
wirkt sie wie ein Geist aus fremden Welten,
einsam und genießend, diese reine,
klare Schönheit, die nur hier kann gelten.
Das Himmelslicht im Wasser reflektierend,
scheint der See, der Ort an sich vollkommen.
Sie, als Mensch für sich die Szene zierend,
hat sich einen Traum zur Nacht genommen.
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