Freitag, 11. Mai 2007

Fußball

Selbstironie ist ein mächtiger Gefährte in diesem Leben...



23 Männer rennen wild
der schwarz gefleckten Lederkugel nach,
welch ein einfach wunderschönes Bild,
doch: Verlierern droht die ew'ge Schmach!

Und ein Spieler schnappt sich flugs den Ball,
rennt ein wenig, sieht den Kontrahenten,
ein Moment nur und schon folgt der Knall,
als die Beine ihn vom Leder trennten.

Schmerzverzerrten Ausdrucks windet er
sich auf dem liebevoll getrimmten Rasen,
doch kein Pfiff folgt, plötzlich kann er sehr
rasant zum nächsten Angriff wieder blasen.

Vorerst jedoch, gilt es zu verhindern,
dass der Gegner den Triumph erlangt,
nichts könnt' jemals diese Schmerzen lindern,
niemals haben Menschen mehr gebangt,

als in dieser gottesfernen Stunde,
da der Kontrahent den Querpass spielt,
in das Eckige muss nun das Runde,
nicht wie vorher, als der Torwart hielt!

Und der Brasilianer hat die Pille,
dribbelt wie ein junger Gott auf Gras,
leider ist der harten Abwehr Wille
sein Verhängnis – Grätsche und das war's!

Nun den Konter elegant vollenden,
60 Meter weit der erste Pass,
und man rupft und zerrt mit starken Händen,
Fußball ist kein Sport, ist heute Hass!

Wie der Stürmer aller Macht das Ei
bekam, war wirklich ziemlich große Kunst!
Noch ein Dreher und am Feind vorbei,
dieser Mann genießt schon jetzt die Gunst

der zahlreich angereisten Fans, die treu
nach vorne peitschen, was nach vorn gehört,
als zwölfter Mann ohn' Hemmung, ohne Scheu
der Mannschaft helfen, wie sich jeder schwört!

Zurück zum Spiel: Der Stürmer legt fein ab
auf den Kapitän, der schießen kann –
und das tut er! Der ist gut! Nur knapp
verfehlt der Ball das Tor und bricht den Bann.

So geht das Spiel noch eine ganze Weile,
immer hin und her der ganze Spaß,
Fingernägel, Rasen – nichts bleibt heile,
so erschafft man heute eben Stars.

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