„Komm schon, lass uns chatten, Süße,
wie ich ausseh'? Groß und schlank,
gut gebaut und meine Füße
sind, wie alles, g'rade nackt,
auch ansonsten bin ich rank,
sexy und durch Sport entschlackt.
Bitte? Nein, das kann ich nicht...
na ja gut, wenn Du es willst,
sag ich's Dir in das Gesicht:
25 Zentimeter,
wenn Du ihn nur richtig schwillst,
zwei Sekunden und schon steht er!
Nein, das ist nicht übertrieben,
aber kommen wir zu Dir:
Offen ist bislang geblieben,
wie es um Dein Ausseh'n steht.
Schließlich, Baby, wünsch' ich mir
nichts so sehr wie Dich so spät.
Blonde Haare? Lang und glatt?
75 C die Brust?
Kleiner Arsch, der Muskeln hat,
knackig und nur Tanga an?
Gott, verdammt, ich kriege Lust,
ob ich Dich mal sehen kann?
Wie alt bist Du? 13 Jahre?
Das ist super, schick doch gleich
noch ein Foto, wo die Haare
alles sind, was Dich bedeckt.
Ob ich Geld hab'? Ich bin reich!
Komm, jetzt hab' ich Blut geleckt!
Wow! Das bist nicht wirklich Du!?
Man, Du siehst noch besser aus,
als ich dachte: Gib doch zu:
So ein bisschen heiß gemacht
hab' ich Dich, Du kleine Maus,
komm' doch her – das wär' gelacht!
Nein – im Ernst, lass uns mal sehen
und ich zeig Dir dies und das,
Manches wirst Du erst verstehen,
wenn wir beieinander sind,
glaub mir: Das wird Riesenspaß!“
(Und zu sich: „Bis bald...mein Kind.“)
Grausig war die Woche mit dem Fund:
Eine Kinderleiche, dort im Wald.
Jemand tat's den Eltern bald schon kund
und seitdem sind ihre Herzen kalt.
Blau war ihr Gesicht und ihre Hände,
blau die Striemen dort am Handgelenk,
heute wär' sie vierzehn und man fände
sie im Kinderzimmer mit Geschenk.
Ihre Hoffnung wurde seine Sünde,
seine Sünde wurde bald ihr Tod.
Und ihr Tod als Unglück aller münde
in der Eltern elendigen Not.
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1 Kommentar:
Wirklich sehr ergreifend...
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