Ich fragte den Teufel – er lachte nur dämlich
und fragte mich: „Glaubst Du, der Teufel gibt Rat?
Und hilft euch Gestalten, die kleinlich und nämlich
bescheuert verehren die göttliche Saat?“
Ich meinte, dass er doch auch seinerseits sähte
und half, diese Welt in die Fugen zu schaffen,
dass seinerseits er nur das Aufpassen schmähte
und lieber sich hingibt, nach Engeln zu gaffen.
Da wurde er wütend und spie und erhitzte
sich sehr und verwies mich auf biblischen Text,
in dem es geschrieben steht: Gott allein schnitzte
dies Erdlein, warum wohl, sag, sei’s so verhext?
„Ich dachte,“, begann ich, „Du nanntest es Lüge?
Erzürntest Dich ob dieser Schmähung des Plans,
den Du mit erschaffen; dass Gott Dich betrüge?
Die Menschen zu blenden, ein Teil seines Wahns?“
Er zögerte, löschte die einsamen Flammen,
und druckste ein wenig und blödlich herum.
„Na ja,“, so beschied er, „ich will’s nicht verdammen,
ich merke, Du bist ja fürwahr nicht ganz dumm…“
„Tatsächlich gehört zu dem ewiglich Guten
und Schönen und tollen, oh, göttlichen Plan
auch immer das Böse, die Hölle samt Ruten,
samt Strafen, samt Teufel als Grauensdekan.“
„Na super!“, ersann ich, „Dann antworte bitte,
denn ich bin ein Wesen auf Deinem Projekt!
Und wenn Du behauptest, die wirkliche Mitte
entstünde, indem man Extremen sich streckt – “
„Der Gott für das Gute, der Teufel das Schlechte
und schon hat man alles geregelt, wie fein!
Doch das ist zu einfach, denn ehrlich: Das echte
Erschaffen – auch Bösens – ist nicht gar so klein!“
So saßen wir lange und sprachen und scherzten
und tranken den feurigen teuflischen Tee.
Bis schließlich wir unsere Uhren beherzten:
„Mensch Teufelchen,“, sagte ich, „spät schon – ich geh!“
Sonntag, 11. November 2007
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen