Bei all seiner allzu behäbigen Scheu,
vernimmt man Vertrauen zum Menschlichen Wesen.
Man merkt: Dieser Gaul war loyal und war treu
und ist es noch heut', doch er wird nicht genesen.
Die Ruhe und Kraft imponieren wie einst,
als größere Tage die Sonne ihm schenkte,
noch immer vernimmt er genau, was Du meinst,
erkennt jede Geste von Dir, der ihn lenkte.
Sein Kopf ist gesenkt, er erscheint ihm so schwer,
wie es einst seinen Gegnern, ihn mal zu besiegen.
Die Glieder sind stark – und doch schleift er sie her,
denn auch sie scheinen heute unendlich zu wiegen.
Die Mähne ist silbern und schimmert im Licht,
doch dieses ist manchmal schon stumpf reflektiert.
Und durch seinen Vorhang gewinnt er die Sicht,
die anderen Tieren stets Ehrfurcht diktiert.
Die Muskeln sind immer noch deutlich zu sehen,
die Adern bezeugen die tierische Kraft,
von der er so lange gezehrt, heute gehen
die Mächte zuneige, er wurde geschafft.
Doch bei aller Treue: Nie würd' er erzählen,
ob er von seinem Schicksal selbst weiß.
Sein Stolz lässt ihn all seine Schwäche verhehlen,
verhehlen das Sterben. Er stirbt stolz und leis'.
Donnerstag, 29. März 2007
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