Mittwoch, 21. März 2007

Intermission: Doch letzten Endes

Es mag zuweilen vorkommen, dass an einem Tag mehr als ein Gedicht entsteht, wie heute. In solchen Fällen ist das zweite nicht Teil der Reihe Das tägliche Gedicht, was am Tag und an der Bezeichnung Intermission im Titel zu sehen sein wird.

Heute ein Gedankenstrom, nahezu in Echtzeit niedergeschrieben und keine tiefphilosophische Angelegenheit, sondern jene Art sympathisch-naiver Pseudophilosophie großer Schlagworte, wie sie (jedem?) zuweilen durch den Kopf geht.




Doch letzten Endes sind wir alle nichtig,
spielen uns're Egos auf,
schaffen uns und gehen drauf,
tausend Schwäne – keiner davon wichtig.

Und letzten Endes sind wir alle tot,
niemand ist noch kreativ,
kein Gespräch wird arg zu tief,
begrab'ne Feder, dichte uns're Not!

Und letzten Endes treiben wir noch fort
von aller Geisteselegie,
Sinn verstand man eh noch nie,
was wir dem Leben antun ist schlicht Mord.

Und letzten Endes leidet man sich durch
das Leben, wie es sollte sein,
man zwängt sich durch – es ist zu klein,
wir spielen auf dem Lebensfelsen Lurch.

Und letzten Endes sind wir alles Tiere,
die aus versehen Sprache fanden
für die Wellen, wenn sie branden
an die Felsen, die ich nun verziere.

Letzten Endes sind auch dies Geschichten,
die nichts wirklich sagen wollen
oder können, wenn sie tollen
durch die Köpfe, die sie dumm verdichten.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

hui.. patrick, dieses gedicht war genial. ich will es nicht weiter kommentieren oder interpretieren, das würde nur den zauber des gedichtes nehmen... aber lass' dir gesagt sein, dass es mir sehr gut gefiel.